Als Nebenerwerbsbetriebe werden vom Statistischen Landesamt diejenigen landwirtschaftlichen
Betriebe gewertet, in denen die
Landwirtschaft nicht die überwiegende Quelle des Lebensunterhalts darstellt.
Das Gegenstück sind die Haupterwerbsbetriebe, sie beziehen ihr Einkommen überwiegend aus der Landwirtschaft. Ihre Zahl beziffert sich im Jahr 2016 auf gut 13.500 im Land.
Obwohl sie von der Zahl der Betriebe her deutlich in der Unterzahl sind, wird von den Haupterwerbsbetrieben knapp die Hälfte (49 Prozent) der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Land bewirtschaftet. Auch bei der tierischen Produktion haben die Haupterwerbsbetriebe ein großes Gewicht: In vielen Bereichen der
Tierhaltung überwiegen die Produktionsanteile der hauptberuflichen Landwirte.
Besonders groß sind die Unterschiede bei der arbeits- und zeitintensiven Milchviehhaltung. In den Stallungen der Haupterwerbsbetriebe stehen fast zwei Drittel der Milchkühe, von den vielen nebenberuflichen Kollegen werden zusammen weniger als 10 Prozent gehalten.
Die Unterscheidung in Haupt- und Nebenerwerb kann nur für Betriebe der Rechtsform Einzelunternehmen (d.h., Inhaber ist eine Einzelperson oder ein Ehepaar) vorgenommen werden. Das sind zusammen gut 36.000 landwirtschaftliche Betriebe im Land.
Daneben gibt es in Baden‑Württemberg noch etwa 4.400 landwirtschaftliche Betriebe, die nicht nach der Erwerbsform unterscheidbar sind. Dabei handelt es sich zumeist (über 90 Prozent) um Betriebe in Form einer Personengesellschaft oder Personengemeinschaft (meist als Gesellschaft bürgerlichen Rechts, kurz GbR). Diese sonstigen Betriebe machen zwar nur etwa zehn Prozent aller Betriebe aus, aber sie sind überdurchschnittlich groß.
Auf sie entfallen etwa 21 Prozent der Fläche oder 27 Prozent der Milchkühe im Land. Für diese Betriebsgruppe sind auch Zuwachsraten (+6,0 Prozent) im Vergleich zur
Agrarstrukturerhebung 2013 zu verzeichnen, anders als bei den Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben, deren Zahl abgenommen hat.