Nach dem feiertagsbedingten Ausfall von Schlachttagen sind hohe Schlachtgewichte und ein großes Lebendangebot aber nicht ungewöhnlich.
In Deutschland haben die Überhänge Analysten zufolge zugenommen und das Lebendangebot ist drückend, wobei der Süden wegen des Dreikönigstages stärker betroffen ist. Allerdings sind die schlimmsten Befürchtungen bezüglich eines „Megastaus“ offenbar nicht eingetreten; es wird nun auf einen langsamen Abbau der Überhänge gehofft.
Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) konnte ihre Leitnotierung am Mittwoch (6.1.) mit 1,19 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stabil halten. Auch in Österreich haben sich zuletzt viele Schweine aufgestaut; dem Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) zufolge übertrifft das Angebot die feiertagsbedingt reduzierten Schlachtaktivitäten um 50 %.
Der VLV-Leitpreis blieb mit 1,32 Euro/kg SG jedoch ebenfalls stehen. Unverändertes Geld für ihre Tiere erhielten in der ersten vollen Januarwoche auch die
Mäster von Danish Crown. Der Fleischkonzern berichtete, dass sich der Absatz nach dem Jahreswechsel wieder belebt habe und ein für die Jahreszeit akzeptables Niveau aufweise. Zudem gebe es umfangreichere Exporte in Drittstaaten.
Mit Überstunden in den Werken Blans und Horsens wurden die Schlachtkapazitäten hochgefahren, um Überhänge am Lebendmarkt abzubauen. Auch aus Italien wurde von einer recht ordentlichen Schweinefleischnachfrage berichtet, wozu das Wiederanlaufen der Produktion der Fleischverarbeiter beitrug. Die italienische Schlachtschweinenotierung blieb ebenfalls unverändert.
Hoher Schweinebedarf in Spanien
In Frankreich wurden die Schlachtaktivitäten nach dem Jahreswechsel nach Angaben des Marché du Porc Breton (MPB) schnell wieder hochgefahren. Traditionell gibt es nach den Feiertagen zahlreiche Fleischaktionen im
Lebensmitteleinzelhandel, was den Bedarf an schlachtreifen Tieren erhöht. Diese sind allerdings auch vorhanden und weisen hohe Gewichte auf.
Die Notierung am MPB blieb am Donnerstag (7.1.) mit 1,201 Euro/kg SG unverändert. In Spanien berichtet der Mercolleida von einem erstaunlich hohen Bedarf der Schlachtbetriebe in den Feiertagswochen, in denen sogar neue Schlachtrekorde für diese Jahreszeit aufgestellt worden seien. Die
Lagerbestände an
Schweinefleisch seien recht leer, und die Exporteure bräuchten Ware für den recht gut laufenden Export nach China.
Die Notierung am Mercolleida blieb am Donnerstag mit 1,096 Euro/kg Lebendgewicht ebenfalls unverändert. Wären nicht die ausgefallenen Schlachttage in drei Feiertagswochen gewesen, wäre die Notierung nach Einschätzung des Mercolleida gestiegen.
Wenig Preisbewegung
Über den Jahreswechsel hatte sich in der Woche zum 3. Januar an den Schlachtschweinepreisen in der EU nicht viel geändert. Nach Angaben der Brüssler Kommission wurden in den Schlachtbetrieben der 27 Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im
Schnitt 127,97 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 0,13 Euro oder 0,1 % weniger als in der Vorwoche.
Die höchsten Abschläge wurden dabei mit 4,5 % aus Rumänien und mit 3,2 % aus der Slowakei gemeldet. In Bulgarien und Kroatien belief sich das Minus auf jeweils 1,1 %. Moderater ging die Auszahlungsleistung der
Schlachtereien in Estland, Ungarn, Italien, Lettland und Polen mit Abzügen zwischen 0,5 % und 0,8 % zurück.
Unverändert wurden Schlachtschweine in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Spanien, Portugal und Frankreich bezahlt. Für Dänemark wurde dagegen ein Preisplus von 0,8 % ausgewiesen, welches nur in Litauen mit 2,1 % noch höher ausfiel.