Die Niederlande haben 2012 für einen Rekordbetrag von rund 20,5 Milliarden Euro landwirtschaftliche Produkte nach Deutschland exportiert. «Den Handel wollen wir noch ausbauen», sagte die Staatssekretärin für Landwirtschaft, Sharon Dijksma, der Nachrichtenagentur dpa in Den Haag. Deutschland sei mit über 26 Prozent des Gesamtexports der Landwirte der wichtigste Absatzmarkt. 2011 waren es noch rund 25 Prozent mit einem Volumen von 18 Milliarden Euro.
«Jetzt wird in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen das meiste Geld verdient», sagte die Staatssekretärin, «aber wir suchen neue Märkte, und da ist Süddeutschland sehr interessant.» Erste Schritte zu neuen Geschäftsbeziehungen sollen bei der Grünen Woche gemacht werden, kündigte die Sozialdemokratin an. Die Niederlande sind in diesem Jahr Partnerland auf der Landwirtschaftsschau.
Die
Grüne Woche unterstreicht nach Auffassung von Dijksma auch die «ausgezeichnete Partnerschaft beider Länder». Die Niederlande wollen sich gemeinsam mit Deutschland für eine Reform der EU-Landwirtschaftspolitik einsetzen. Bauern, die nachhaltig produzierten, sollten mehr Subventionen bekommen. «Bauern sagen jetzt oft, das Geld landet nicht auf meinem Hof. Das muss nicht sein.
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger», betonte Dijksma. Auch niederländische Landwirte würden viel in umweltverträgliche Produkte investieren. «Das wollen wir auch für ganz Europa erreichen.»
Auf der Grünen Woche präsentieren sich die Niederlande mit dem Slogan «Qualität wächst in Holland». Ein Imageproblem habe holländisches Gemüse in Deutschland schon längst nicht mehr, sagte die Staatssekretärin aus der Grenzstadt Enschede. «Das haben wir hinter uns gelassen.» Eins aber wird bleiben, versicherte sie: Frau Antje. Sie wird auch Angela Merkel am Freitag bei der Eröffnung des niederländischen Pavillons mit holländischem Käse empfangen. An einen Vorruhestand des «Kaas-Meisje», das in diesem Jahr 52 wird, denkt keiner: «Frau Antje bleibt.» (dpa)