Das belegen Zahlen, die von der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen veröffentlicht wurden. Danach gelten laut Kataster gut 60 Prozent der niedersächsischen Gesamtfläche (4,8 Mio. ha) als Landwirtschaftsfläche (2,9 Mio. ha). Da für die Ernährung eines Einzelnen 0,20 bis 0,24 ha genügen, reicht die Landwirtschaftsfläche für die Versorgung von 12 bis 14 Mio. Menschen aus. Es werden also nur knapp zwei Drittel der in Niedersachsen produzierten Nahrungsmittel auch im eigenen Land verbraucht. Das verbleibende Drittel wird außerhalb niedersächsischer Grenzen in Deutschland, aber auch im Ausland, verspeist. Das entspricht einem „Export" von Nahrungsmittel für rund 4 bis 6 Mio. Menschen.
Das
Ackerland macht nach wie vor den weitaus größten Anteil der Landwirtschaftsfläche aus - mit steigender Tendenz. Sein Anteil stieg von 2001 bis 2010 um etwa 33.000 ha an. Dagegen konzentriert sich das Grünland zunehmend auf nicht ackerfähige Standorte und nahm von 2001 bis 2009 um 84.000 ha deutlich ab.
Die Bodenqualität fällt in Niedersachsen regional sehr unterschiedlich aus. Nur etwa 20 Prozent der Landesfläche kann als hochwertig bezeichnet werden. Diese Flächen befinden sich im Bergvorland des südlichen Niedersachsens auf den Bördestandorten und auf den jungen Marschen an der Nordseeküste. Die weniger guten Geeststandorte mit Sand- oder Moorböden machen 60 Prozent der Landesfläche aus.
Je nach Standortbedingungen haben sich regionale Produktionsschwerpunkte herausgebildet. Auf den Bördeböden dominieren der Weizen- und Zuckerrübenanbau, auf den Sandböden in der Heide der Kartoffelanbau. In den küstennahen Regionen mit hohem Grünlandanteil herrscht der Futterbau mit Milcherzeugung vor, in Südoldenburg und Emsland die Veredelung. Obst- und Gemüseanbau findet konzentriert im Alten Land und dem nördlichen Landkreis Vechta statt, die Baumschulen haben ihren Schwerpunkt im Landkreis Ammerland. (lwk-ns)