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12.06.2022 | 04:14 | Milchverarbeitung 

Notierung für Päckchenbutter gibt nach

Bonn - Die Senkung des Butterpreises bei mehreren Discountern Anfang Juni um 10 Cent auf 2,19 Euro für das 250-g-Päckchen hat sich nun auch in der amtlichen Notierung für die geformte Ware niedergeschlagen.

Buttermarkt
Nach Preissenkung bei Discountern sinkt die Notierung für abgepackte Butter im Spannenmittel um 36 Cent je Kilogramm - Blockbutternotierung dagegen etwas angehoben - Käseabsatz läuft weiter gut - Milchpulver mit Aufschlägen gehandelt - An der GDT steigt der Preisindex für Milchprodukte erstmals seit März wieder an. (c) proplanta
An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde am  Mittwoch (8.6.) die Notierung am unteren Ende um 42 Cent auf 7,22 Euro/kg und am oberen Ende um 30 Cent auf 7,60 Euro/kg nach unten korrigiert.

Nach Angaben des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB) hatte im Mai die Nachfrage für die Päckchenbutter in den Läden auch aufgrund der medialen Berichterstattung über die stark gestiegenen Preise gelitten. Auch die verhaltene Nachfrage für Spargel und Erdbeeren habe den Absatz am Milchfettmarkt nicht gerade gefördert.

Nach der Preissenkung in den Läden hätten sich die Verkäufe aber wieder belebt. Auch die Kemptener Börse berichtete von einer verbesserten Nachfrage. Diese gab es auch für Blockbutter und aufgrund der meist fehlenden Kontraktbindung wurde die Notierung der losen Ware in Kempten im Spannenmittel um 2,5 Cent auf 7,20 Euro/kg bis 7,25 Euro/kg angehoben.

Die Notierungen für Schnitt- wie auch für Hartkäse blieben diese Woche bei recht guter Nachfrage und nicht zu reichlichem Angebot stabil. Insbesondere aus den südlichen Urlaubsregionen am Mittelmeer hat es laut Analysten zuletzt eine rege Importnachfrage gegeben.

Unsicherheiten am Pulvermarkt



Am Milchpulvermarkt scheinen sich nach den Abschlägen im Mai nun wieder festere Tendenzen durchzusetzen. Laut Erhebungen der Kemptener Börse legten die Verkaufspreise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität im Schnitt um 4 Cent auf 4,00 Euro/kg bis 4,33 Euro/kg zu; die Futtermittelware verteuerte sich im Schnitt sogar um 8 Cent auf 3,88 Euro/kg bis 3,95 Euro/kg.

Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) gab es auf Seiten der Verkäufer eine gewisse Zurückhaltung bei den Neuabschlüssen für freie Ware, da Unsicherheiten über die zukünftige Warenverfügbarkeit sowie die Entwicklung der Gaspreise und damit der Trocknungskosten bestehe. Am Weltmarkt wird mit einer Belebung der Nachfrage nach dem Ende der Lockdowns in China gerechnet.

Laut ZMB sind die günstigsten Pulverangebote vom Markt verschwunden. Vollmilchpulver ließ sich erstmals seit längerem wieder etwas teurer verkaufen und wurde mit einem Aufschlag von 3 Cent auf 5,35 Euro/kg bis 5,50 Euro/kg gehandelt. Es seien einige Neuabschlüsse getätigt worden, berichtete die ZMB. Fester tendierte auch Molkenpulver, wobei die Futtermittelware im Verkauf mit 1,23 Euro/kg bis 1,27 Euro/kg einen Cent mehr als in der Vorwoche erzielte. Bei Abgabe an die Lebensmittelindustrie ließen sich um 2 Cent höhere Mindestpreise erzielen.

Festere Tendenzen am Weltmarkt



Am Weltmarkt für Milchprodukte zogen die Preise zuletzt ebenfalls an. Bei der Auktion an der Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) stieg am Dienstag der Preisindex der sechs gehandelten Standardmilcherzeugnisse gegenüber der Versteigerung von Mitte Mai um 1,5 %; das war das erste Plus seit Anfang März.

Einen besonders deutlichen Zuschlag von 5,6 % auf 6.068 $/t (5.657 Euro) verbuchte dabei die Butter. Magermilchpulver ließ sich gegenüber der Handelsrunde vor drei Wochen mit einem durchschnittlichen Aufschlag von 3,0 % auf 4.240 $/t (3.953 Euro) verkaufen, Buttermilchpulver stieg um 4,5 %.

Beim umsatzstärksten Handelsprodukt Vollmilchpulver ergab sich im Schnitt aller gehandelten Kontrakte dagegen ein leichtes Minus von 0,3 % auf 4.158 $/t (3.877 Euro). Hier mussten die Käufer im Vergleich zur Auktion von Mitte Mai für Liefertermine im Juli und August Aufschläge von gut 6 % bezahlen; die späteren Termine wurden hingegen mit deutlichen Abschlägen gehandelt. Cheddarkäse war der Verlierer und beendete die Handelsrunde mit einem Abschlag von 3,6 % auf 5.365 $/t (5.002 Euro).

Beobachter berichteten, dass sich bei der jüngsten GDT-Auktion die Käufer aus China wegen der Corona-Folgen und gestörten Lieferketten weiter zurückgehalten hätten. Doch Kunden aus anderen Weltregionen, vor allem Südostasien und Europa, hätten eine stärkere Nachfrage gezeigt und insgesamt für eine festere Markttendenz mit anziehenden Preisen gesorgt.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9323 Euro
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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