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22.04.2016 | 06:00 | Molkerei-Kartell 
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Nüssel: Bewährte gesellschaftsrechtliche Strukturen nicht in Frage stellen

Berlin - Für die Einleitung eines Verwaltungsverfahrens des Bundeskartellamtes zur Überprüfung der Lieferbedingungen von Molkereien hat Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), kein Verständnis.

Molkereien
Manfred Nüssel (c) DRV
Aus Sicht der genossenschaftlichen Molkereiwirtschaft warnt Nüssel davor, in bewährte gesellschaftsrechtliche Strukturen einzugreifen, die zwischen den landwirtschaftlichen Milcherzeugern und ihren Genossenschaften bestehen.

Nüssel betont, dass die Lieferbedingungen von den Mitgliedern der jeweiligen Genossenschaft im Rahmen eines demokratischen Verfahrens durch Satzung und Anlieferungsordnung geregelt werden. „Somit entscheiden die Landwirte als Eigentümer der Molkereigenossenschaften selbst über ihre Lieferbedingungen wie Vollablieferungspflicht, Kündigungsfristen und Qualitätskriterien“, unterstreicht Nüssel.

Nicht nachvollziehbar ist für den DRV die Mutmaßung des Bundeskartellamtes, dass die landwirtschaftlichen Erzeuger durch ein bundesweites Netz von Verträgen mit langen Laufzeiten in ihren wettbewerblichen Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt werden. Auch eine Abschottung des Rohmilch-Marktes gegen neue Molkereien kann der DRV angesichts des in den letzten Jahren zunehmenden Engagements von ausländischen Unternehmen auf dem deutschen Markt nicht erkennen.

Über den DRV

Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unter-nehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.250 DRV-Mitgliedsunternehmen im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 60,8 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
DRV
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 22.04.2016 08:48 Uhrzustimmen(86) widersprechen(91)
Nun, hochverehrter Herr Mundt, tasten Sie bitte bei Ihren kartellrechtlichen Recherchen keinesfalls die bestens „gepflegten“ Strukturen der mannigfaltigen Aufsichtsratsmandate in einer äußerst „kooperativen Zusammenarbeit“ mit den jeweils etablierten Managern in leitender Position an. Die dort „gesicherten Pfründe“ der gehäuften „Pöstchen-Personalunionen“ funktionieren hier sogar heute noch in einer nicht seltenen „Erbmonarchie“!!(?) Sie werden nunmehr solche nahezu gänzlichst perferktionierte Strukturen doch wohl keinesfalls hinterfragend antasten wollen!? Dürfen Sie sich DAS überhaupt anmaßen!? // Der Bauernstand selbst nimmt am WELT-WETTBEWERB in einer jeweilig gerechten quotalen Erzeugerpreisfindung bislang NICHT teil. Wollen Sie hier die entsprechend illustren „Geldmacht-Welten“ medial erheblich auf den Kopf stellen!? Es dürfte selbst dem Bundeskartellamt geflissentlich nicht entgangen sein -die multiplen Kartellrechtsverfahren der die Bauern umgebenden vor- und nachgelagerten Bereiche innerhalb der Agrarindustrie in jüngster Vergangenheit sowie aktuell laufend, sprechen hierzu eine recht eindeutige Sprache, zuletzt auch im EDEKA-TENGELMANN-Fusionsdeal wurden hier von wirtschaftspolitischer Seite eindeutige Zeichen gesetzt-, dass in der deutschen/europäischen Landwirtschaft selbst innerhalb freiheitlicher Demokratien anderweitig gesittete (schein)demokratische Konstrukte vorherrschen, auch wenn ein entsprechendes Gerechtigkeitsempfinden eine solche gedankliche Analyse zunächst nicht zulässt, im eigentlichen verbietet. In Reihen der Bauern gibt es keine Panama-Papers, hingegen sehr wohl noch immer ein be-/erdrückendes Sklaventum der Neuzeit, moralisch und ethisch tatsächlich das krasse hässliche Spiegeldbild zu den hypermodernen, euphorisch gefeierten Technikindustriewelten. // Aber vielleicht hegt man wahrhaftig bereits hehre Wünsche dahingehend, in fernerer Zukunft die Menschheit aus dem Computer satt zu bekommen. Die „top agrar“ veröffentlicht dazu in der heutigen Online-Ausgabe einen Artikel über bald real werdende „gedruckte Steaks“, die zunächst einmal die Lust auf das heutige Frühstück dämpfen ;-). - Guten Appetit, liebe Verbraucher, wünscht Ihnen ein Bauer mit altbackenen Geschmacksknospen dabei!
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