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15.02.2012 | 11:31 | Euro-Schuldenkrise 

OECD: Deutschland soll sich nicht auf Lorbeeren ausruhen

Berlin - Deutschland muss aus Sicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) trotz seiner aktuellen Position der Stärke mehr für künftiges Wachstum tun.

Wirtschaft
(c) proplanta
Die Bundesrepublik sollte sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría am Dienstag in Berlin.

Nötig seien Reformen etwa zur Ankurbelung des Dienstleistungssektors und der Binnennachfrage. Angesichts der alternden Gesellschaft solle die Beschäftigung von Frauen und Älteren ausgebaut werden. Zur Sicherung der Schuldentragfähigkeit Griechenlands seien rasche Schritte nötig.

Es sei genügend diskutiert worden, sagte Gurría mit Blick auf die Vorbereitungen für einen Schuldenschnitt des Euro-Partners und die Beteiligung privater Gläubiger.

Alle Elemente lägen auf dem Tisch, so dass entschieden werden solle. Er verwies darauf, dass Nebenwirkungen der langen Unsicherheit etwa auf Beschäftigung und Wachstumseinbußen schon teurer geworden seien als die Höhe der griechischen Schulden.

Ein Schutzwall gegen Ansteckungsgefahren für andere Länder sei überfällig. Der OECD-Generalsekretär nannte die These eine Ursünde, dass es bei einem Euroland nicht zum Zahlungsausfall kommen dürfe.

Deutschland müsse über das Krisenmanagement hinaus mehr tun, um sein mittelfristiges Wachstum zu sichern, rät die OECD, der 34 Staaten angehören. In der zweiten Jahreshälfte 2011 habe sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt. Dazu hätten eine schwächere Weltkonjunktur und Unsicherheiten wegen der Euro-Schuldenkrise beigetragen. Für 2012 rechnet die OECD in Deutschland weiterhin mit etwa einem halben Prozent Wachstum, für 2013 mit 1,9 Prozent.

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sagte, der Bericht der OECD sei ein Ansporn. «Wir müssen die Wachstumskräfte in unserem Land weiter stärken, indem wir die Erwerbsbeteiligung erhöhen und die Zuwanderung qualifizierter Menschen aus anderen Staaten weiter verbessern.»

Die OECD verweist zudem auf die zentrale Bedeutung von Technologien zum Umwelt- und Klimaschutz. Dazu gehöre, einen klaren und vorhersehbaren Preis für Kohlendioxid (CO2) festzulegen. Es sei besser, das Schlechte zu besteuern, als Gutes zu subventionieren, sagte Gurría. (dpa)
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