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09.05.2021 | 13:32 | Agrarrohstoffmarkt 

Österreich erstmals mit positiver Außenhandelsbilanz bei Agrargütern

Wien - Erstmals seit Beginn der statistischen Erfassung des Außenhandels mit Agrargütern und Lebensmitteln hat Österreich im Jahr 2020 mehr exportiert als importiert und somit eine positive Bilanz erzielt.

Agrargüter
Trotz der Corona-Pandemie steigt der Wert der Exporte des Nachbarlandes um fast 4 Prozent auf 12,767 Milliarden Euro - Dem stehen Einfuhren von 12,757 Milliarden Euro gegenüber - Überschuss von 10 Millionen Euro - Deutschland wichtigster Abnehmer für Agrarwaren und Lebensmittel. (c) proplanta
Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) am Donnerstag (6.5.) mitteilte, wuchsen die agrarischen Exporte im vergangenen Jahr gegenüber 2019 um 3,8 % auf einen Wert von 12,767 Mrd Euro.

Die Importe blieben hingegen mit 12,757 Mrd Euro nahezu unverändert. Damit verblieb ein Außenhandelsüberschuss von rund 10 Mio Euro. Deutlich größer fiel im vergangenen Jahr Österreichs Überschuss im Agrarhandel mit Deutschland aus. Hier kletterten die Ausfuhren um 6,2 % auf 4,670 Mrd Euro, während sich die Importe um 3,5 % auf 4,398 Mrd Euro verringerten. Daraus ergab sich für Österreich ein Überschuss von 272 Mio Euro.

Laut AMA war Deutschland 2020 mit einem Anteil von 36 % an den gesamten Agrarexporten erneut mit Abstand der wichtigste Abnehmer von Agrargütern aus dem Alpenland. Auch die Ausfuhren in Richtung Italien hätten trotz aller pandemiebedingten Schwierigkeiten leicht zugelegt. Besonders erfreulich habe sich der wertmäßige Zuwachs im Handel mit den Vereinigten Staaten entwickelt, dem Drittplatzierten im Ranking der Exportländer.

Milchprodukte sehr gefragt



In der Liste der wertmäßig stärksten agrarischen Exportwaren Österreichs standen laut AMA im vergangenen Jahr die Milchprodukte an erster Stelle. Erlöst wurden in dieser Warengruppe insgesamt 1,312 Mrd Euro, was gegenüber 2019 ein Plus von 4,1 % bedeutet. Dahinter folgte veredeltes Obst und Gemüse mit 675 Mio Euro; hier gab es im Vergleich zum Vorjahr allerdings ein Minus von 1 %. An dritter Stelle sind Wurst-, Schinken- und Speckwaren mit 583 Mio Euro und einer Zuwachsrate von 3,4 % zu finden.

Besonders im Handel mit Deutschland hätten diese landwirtschaftsnahen Produktgruppen den Löwenanteil ausgemacht. Milchprodukte führten hier die Statistik mit 661 Mio Euro an, gefolgt von Fleischwaren mit 378 Mio Euro.

Weit mehr Milchprodukte und Käse seien von Österreichs Produzenten in Richtung der deutschen Konsumenten gegangen als umgekehrt, so die AMA. Bei Fleischzubereitungen seien es sogar drei Mal so viele gewesen. Hinzu komme, dass der Warenwert pro Kilogramm gestiegen sei, bei Käse beispielsweise um 19 Cent.

Fleischbranche unter Druck



Die AMA wies darauf hin, dass das von der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 insbesondere für die Fleischbranche herausfordernd gewesen sei. Über weite Strecken habe die Gastronomie als Abnehmer gefehlt, und Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Deutschland hätten das Markt- und Preisgefüge zusätzlich durcheinandergebracht.

Unter diesen Voraussetzungen hätten sich die Exporte gut gehalten. Die Ausfuhren von Rindfleisch nach Deutschland hätten sogar um 8,5 % zugelegt, und Asien werde als Exportmarkt für Schweinefleisch immer wichtiger.
AgE
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