Wie die
Agrarmarkt Austria (AMA) am Donnerstag (6.5.) mitteilte, wuchsen die agrarischen Exporte im vergangenen Jahr gegenüber 2019 um 3,8 % auf einen Wert von 12,767 Mrd Euro.
Die Importe blieben hingegen mit 12,757 Mrd Euro nahezu unverändert. Damit verblieb ein Außenhandelsüberschuss von rund 10 Mio Euro. Deutlich größer fiel im vergangenen Jahr Österreichs
Überschuss im Agrarhandel mit Deutschland aus. Hier kletterten die Ausfuhren um 6,2 % auf 4,670 Mrd Euro, während sich die Importe um 3,5 % auf 4,398 Mrd Euro verringerten. Daraus ergab sich für Österreich ein Überschuss von 272 Mio Euro.
Laut AMA war Deutschland 2020 mit einem Anteil von 36 % an den gesamten Agrarexporten erneut mit Abstand der wichtigste Abnehmer von Agrargütern aus dem Alpenland. Auch die Ausfuhren in Richtung Italien hätten trotz aller pandemiebedingten Schwierigkeiten leicht zugelegt. Besonders erfreulich habe sich der wertmäßige Zuwachs im Handel mit den Vereinigten Staaten entwickelt, dem Drittplatzierten im Ranking der Exportländer.
Milchprodukte sehr gefragt
In der Liste der wertmäßig stärksten agrarischen Exportwaren Österreichs standen laut AMA im vergangenen Jahr die Milchprodukte an erster Stelle. Erlöst wurden in dieser Warengruppe insgesamt 1,312 Mrd Euro, was gegenüber 2019 ein Plus von 4,1 % bedeutet. Dahinter folgte veredeltes Obst und Gemüse mit 675 Mio Euro; hier gab es im Vergleich zum Vorjahr allerdings ein Minus von 1 %. An dritter Stelle sind Wurst-, Schinken- und Speckwaren mit 583 Mio Euro und einer Zuwachsrate von 3,4 % zu finden.
Besonders im Handel mit Deutschland hätten diese landwirtschaftsnahen Produktgruppen den Löwenanteil ausgemacht. Milchprodukte führten hier die Statistik mit 661 Mio Euro an, gefolgt von
Fleischwaren mit 378 Mio Euro.
Weit mehr Milchprodukte und Käse seien von Österreichs Produzenten in Richtung der deutschen
Konsumenten gegangen als umgekehrt, so die AMA. Bei Fleischzubereitungen seien es sogar drei Mal so viele gewesen. Hinzu komme, dass der Warenwert pro Kilogramm gestiegen sei, bei Käse beispielsweise um 19 Cent.
Fleischbranche unter Druck
Die AMA wies darauf hin, dass das von der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 insbesondere für die
Fleischbranche herausfordernd gewesen sei. Über weite Strecken habe die Gastronomie als Abnehmer gefehlt, und Fälle von Afrikanischer
Schweinepest (ASP) in Deutschland hätten das Markt- und Preisgefüge zusätzlich durcheinandergebracht.
Unter diesen Voraussetzungen hätten sich die Exporte gut gehalten. Die Ausfuhren von Rindfleisch nach Deutschland hätten sogar um 8,5 % zugelegt, und Asien werde als
Exportmarkt für
Schweinefleisch immer wichtiger.