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08.08.2022 | 09:20 | Ernte 22 

Österreich: Weizenernte über Vorjahresniveau

Wien - Die Landwirte in Österreich werden in diesem Jahr voraussichtlich mehr Halmgetreide ernten als 2021.

Weizenernte 2022
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Die Landwirte dürfen etwa 2,9 Millionen Tonnen Halmgetreide vom Acker holen - Auf Weizen entfallen rund 1,6 Millionen Tonnen - Das sind fast 10 Prozent mehr als 2021 - Aufkommen an Körnermais wird hingegen um fast 12 Prozent kleiner geschätzt - Hitze und Trockenheit wirkten sich stark ertragsmindernd aus. (c) proplanta
Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) am vergangenen Freitag (5.8.) berichtete, dürfte sich die diesjährige Getreideproduktion ohne Körnermais auf schätzungsweise 2,904 Mio t belaufen; damit würde die Vorjahresmenge um 108.000 t oder 3,9 % übertroffen.

Sehr gut ist der AMA zufolge die Weizenernte ausgefallen; hier wird von einem Gesamtaufkommen von 1,643 Mio t ausgegangen; das wären 140.000 t oder 9,3 % mehr als 2021. An Roggen werden die Bauern vermutlich etwa 170.000 t vom Acker holen und damit 15.000 t beziehungsweise 9,7 % mehr als im Vorjahr.

Zu diesem guten Ergebnis haben nach Angaben der AMA die Ausweitung der Anbaufläche und Hektarerträge über dem Vorjahresniveau gesorgt. Das mit Weizen bestellte Areal wurde um rund 7.000 ha auf 244.500 ha erweitert.

Der durchschnittliche Hektarertrag beim Weizen wird auf 57 dt/ha beziffert; das wären 2 dt/ha mehr als 2021. Deutlich schlechter sieht die aktuelle Schätzung für das Futtergetreide aus, insbesondere für Mais. Die AMA-Experten rechnen mit einer Gesamtmenge von 2,112 Mio t Körnermais; gegenüber 2021 wäre dies ein Rückgang um 280.000 t oder 11,7 %. Hier dürften geringere Durchschnittserträge den Ausschlag geben, denn der Anbau wurde um nur 2.675 ha auf 205.641 ha verkleinert.

Die Maisbestände sind der AMA zufolge in der kritischen Phase der Blüte im Juli in weiten Teilen des Anbaugebietes von einer Hitzewelle ‑ gepaart mit Trockenheit - geschädigt worden. Die Gerstenernte wird mit 695.000 t angegeben und würde damit um 31.000 t beziehungsweise 4,3 % unter der Vorjahresmenge liegen.

In der Summe ergibt sich für das Alpenland eine Getreideproduktion inklusive Körnermais von geschätzten 5,016 Mio t; das wären 172.000 t oder 3,3 % weniger als im Vorjahr. Das Fünfjahresmittel von 5,2 Mio t würde demnach um rund 184.000 t beziehungsweise 3,5 % unterschritten.

Mehr Raps geerntet



Laut AMA wurden in diesem Jahr außerdem rund 90.000 t Raps eingefahren. Die Erntemenge liegt 4 % über dem eher schwachen Niveau des Vorjahres, bewegt sich aber um fast 15 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Vor allem der Schädlingsbefall und die Trockenheit hatten sich negativ auf diese Ölsaat ausgewirkt.

Die Produktion von Körnererbsen bleibt trotz eines Flächenzuwachses von 6 % auf dem Niveau von 2021. Österreich Landwirte haben der AMA zufolge in diesem Jahr auf die stark gestiegenen Düngemittelpreise und weiterhin hohen Sojapreise unter anderem mit dem vermehrten Anbau von Sojabohnen reagiert. Deren Anbau wurde gegenüber 2021 um 22,7 % auf 17.176 ha ausgedehnt; auf die vergangenen zehn Jahre betrachtet liegt das Plus bei 151 %.

Die Ölsonnenblumenfläche legte hingegen trotz erhöhter Preise und einer gestiegenen Nachfrage als Folge des Ukraine-Krieges nicht zu; vielmehr wurde sie geringfügig um 451 ha verkleinert. Reduziert haben die Ackerbauern wegen kühler Aussaatbedingungen und Schädlingsproblemen auch den Anbau von Zuckerrüben, und zwar um 3.900 ha oder 10,2 %; allerdings liegt der Umfang der Anbaufläche damit noch immer über dem Niveau der Jahre 2018 bis 2020.
AgE
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