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19.09.2016 | 14:59 | Landesbauerntag 
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Offene Märkte für Bartmer alternativlos

Mühlengeez - Für eine selbstverantwortliche, aber dennoch transparente Agrarwirtschaft hat der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, geworben.

Carl-Albrecht Bartmer - Pressefoto
Carl-Albrecht Bartmer (c) DLG
Bartmer warnte in Mühlengeez auf dem Landesbauerntag im Rahmen der Mecklenburger Landwirtschaftsausstellung vor dem „süßen Gift der Subventionen“ und sprach sich dafür aus, die offenen Bedingungen der liberalisierten Märkte trotz der aktuellen Krisen zu akzeptieren. Preiseinbrüche wie am Milchmarkt sind nach seiner Auffassung nicht in erster Linie auf politische Einflüsse wie das Russlandembargo oder das Ende der Milchquote zurückzuführen. Ausschlaggebend seien gerade am Milchmarkt Jahre hoher Preise gewesen, die weltweit Investitionen und steigende Milcherzeugung nach sich gezogen hätten, erläuterte der DLG-Präsident.

Eingriffe des Staates sind vor diesem Hintergrund nach Bartmers Auffassung kontraproduktiv, da dieser bei langfristigen und globalen Entwicklungen ohnehin überfordert sei. Sinnvoll seien diese allenfalls, um den Milchsektor bei kurzfristigen Zuspitzungen beispielsweise mit Liquiditätsdarlehen vor zu großen Strukturbrüchen zu schützen. Der DLG-Präsident rät zudem davon ab, sich zu sehr auf den Staat zu verlassen. Dieser habe sich zu oft als unzuverlässiger Partner entpuppt.

Die konsequente Ausrichtung auf den Markt darf die Landwirtschaft nach Bartmers Ansicht aber nicht davon abhalten, das eigene Handeln stets kritisch zu begleiten. Dabei müsse der Gesellschaft glaubhaft vermittelt werden, dass die Landwirte selbstverständlich sorgsam mit den natürlichen Ressourcen umgingen. Der DLG-Präsident nimmt an dieser Stelle auch die Politik in die Pflicht, bei der Gestaltung der Agrarpolitik nicht allein den Stimmungen in der oft städtisch geprägten Wähler zu folgen, sondern für einen Ausgleich zwischen den Interessen zu sorgen.
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 20.09.2016 08:34 Uhrzustimmen(101) widersprechen(58)
Die obigen gedanklichen Ansätze sind zunächst einmal sehr begrüßenswert. Wohin aber mündet dieses in der Folge erheblich starre „Gedankenexperiment“ in schlussendlicher Konsequenz!? Eine durchweg neoliberale Grundhaltung lässt sich hier keineswegs verleugnen wollen. Bartmers Scheuklappendenken inszeniert medial aufmerksamkeitsheischend durch die Blume wiederum einzig ein Profitstreben der vor- und nachgelagerten Agrarindustrie und sieht hier den Bauernstand als bloße Erfüllungsgehilfen. Die Grund- und Bodenrenditen der Eigentümer müssen demnach ferner auf hohem Niveau gefestigt bleiben!? Eine wirklich liberale Ausrichtung des bäuerlichen Unternehmertums in Form von erfolgversprechenden Diversifizierungsstrategien jenseits von „Urlaub auf dem Bauernhof“ widerspiegelt sich in solchen Vordenker-Cerebra noch nicht einmal nur ansatzweise. Die Nutzung der größten landwirtschaftlichen Flächenareale innerhalb deutscher Grenzen dient dato einzig der Fleisch- und Milchproduktion. Dieses höchste schützenswerte Gut, das derzeit massiven eigentumsrechtlichen Eingriffen infolge agrarpolitischer Willkür untersteht, wird demnach welchen volkswirtschaftlichen Anreizen auch für den Bauernstand gewidmet!? Was weiß man einer hierdurch ermöglichten perversen Verschwendungssucht infolge durchgängiger Überproduktionen in den jeweiligen Sektoren entgegenzusetzen. Lösungskonzepte aktuell völlige Fehlanzeige. Man laboriert an den fatalen Folgen unlustig herum, ohne das eigentliche Problem an der Wurzel packen zu wollen. - Es muss noch weit gehöriger rumpeln im bäuerlichen Gebälk, was in den kommenden Jahren aufgrund der evident desaströsen Erzeugerpreiskonstellationen durchaus ohne jedwede prophetische Fähigkeiten zu befürchten steht. // Als DLG-Mitglied erwarte ich gerade aus selbigen Reihen initiativ schleunigst Nutzungsalternativen im Agrarsektor jenseits der Nahrungsmittelproduktion, die eine Wertschöpfung auf den Höfen DA auch wieder ankommen lässt und hier begleitend auch eine entsprechend aufklärende Rhetorik gegenüber der Politik. Das dürfen wir Bauern durchweg erwarten!!!! ...Und was kommt!? Wieder einmal nur extrem viel „heiße Luft“!!!
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