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16.12.2020 | 01:18 | Bauernproteste 
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Ombudsmann für Konflikt zwischen Handel und Bauern eingeschaltet

Berlin - Nach den massiven Bauernprotesten der vergangenen Wochen haben sich der Lebensmittelhandel und Bauernvertreter auf erste Maßnahmen geeinigt, um die Situation der Landwirte zu verbessern.

Einheitliche Herkunftsbezeichnung
Ombudsmann soll bald Konflikte zwischen Handel und Bauern schlichten. (c) proplanta
Geplant ist unter anderem die Einrichtung einer neutralen Ombudsstelle zwischen Handel und Landwirtschaft und die Einführung einer einheitlichen Herkunftsbezeichnung für «heimische landwirtschaftliche Erzeugnisse», wie der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) und die Bauernorganisation Land schafft Verbindung am Dienstag mitteilten.

Die erst mit tagelanger Verspätung veröffentlichte gemeinsame Abschlusserklärung zu den Gesprächen, die Land schafft Verbindung, der BLVH und Vertreter Edeka, Rewe, Aldi, Lidl und Kaufland in der vergangenen Woche geführt hatten, beinhaltet außerdem die Zusage der Handelsunternehmen, im Rahmen ihrer Werbeaktivitäten die Leistungen der deutschen Landwirtschaft stärker herauszuarbeiten.

In zwei Arbeitsgruppen sollen darüber hinaus kurzfristig konkrete und strukturelle Lösungen für die beiden Sektoren Schwein und Milch erarbeitet werden - mit dem Ziel für höhere Anforderungen höhere Erlöse zu erzielen.

Die Lebensmittelhändler wollen außerdem die Forderung der Landwirte unterstützen, dass ein Sofort-Hilfsfonds eingerichtet wird, um Einkommenseinbußen der Bauern durch Corona und die Afrikanische Schweinepest abzufedern. Neben dem Lebensmittelhandel sollen sich daran auch der Staat, die Lebensmittelverarbeitung und die Lebensmittelindustrie beteiligen.

Die vereinbarten Maßnahmen sollten «so schnell wie möglich umgesetzt werden», heißt es in der Erklärung. Dies sei ein wichtiges Signal zur Förderung des Miteinanders in der Lieferkette. Land schafft Verbindung werde in diesem Geist darauf hinwirken, dass der Warenverkehr künftig ungehindert fließen könne.

In den vergangenen Wochen hatten immer wieder aufgebrachte Bauern Zentrallager der Lebensmittelhändler blockiert.
dpa
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 18.12.2020 20:29 Uhrzustimmen(8) widersprechen(5)
Werter Maximilian, in wievieltem Resümee abermals:

Was braucht unsere hochindustrialisierte Vorzeigenation in weltweiter Vorbildfunktion!?

Was wurde im Deutschen Bundestag heute bei einer nur halbherzigen EEG-Novelle beschlossen? - Lediglich 55% Ökostromanteil bis 2030, bislang peilte man die 60%-Marke weit ehrgeiziger an; zu Recht. Und nun eine solche verstohlene Zögerlichkeit, der Rückschritt vom dringend notwendigen Fortschritt! Nach wie vor will man mächtige Hintermänner mithin nicht düpieren!(?)

Realität ist es nach wie vor, dass der Aufwuchs von etwa 5 Mio. Hektar vollkommen schmerzbefreit weggeworfen wird; wohlwollend vom Bundesumweltamt SO(!) forciert und gnadenlos durchgeknüppelt.

Werter „Maximilian“, sofern Sie Wert darauf legen, könnte ich Ihnen noch umfangreicher listen - schlussendlich wiederholen sich eben diese Fakten aber immer wieder.

So wie sich Ihre Individualmobilität in Gang setzt und sich dabei die Reifen drehen, so wiederholt sich meine Argumentation stetig.

Genau an eben solchen irrwitzigen Verhaltensmustern ist schon Don Quijotte gescheitert; in unseren Annalen nimmt man nur diesen als bloße Witzfigur wahr. Uns aber wird in Bälde dieses boshafte Lachen förmlichst im Halse stecken bleiben...

Denken Sie dereinst an meine heute mahnenden Worte in erfolgloser Endlosschleife. Das Wohlergehen der nächsten Generation liegt mir extrem am Herzen - mit deren Schicksal gehen unsere grauen Eminenzen derzeit leider äußerst fahrlässig um.

Gerade beim Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ bewahrheitet sich der Refrain:
...Schlaf in himmlischer Ruh, schlaaaf in himmlischer Ruh!“ Unser Bauernverband ist da wie selten sehr gehorsam; leisten können wir uns DAS(!) aber nicht mehr.

Lieber Maximilian, es wäre schön, wenn endlich Weihnachten in den Herzen der Menschheit stattfinden könnte und das ganzjährig, wie uns das Jesuskind in der Krippe Jahr um Jahr in schöner Tradition vermitteln will.

Ich wünsche Ihnen und allen meinen Kritikern eine friedvolle gesegnete, wenn auch völlig andere Weihnacht. Bleiben Sie gesund, wie alle anderen hoffentlich auch, die diese, meine Zeilen nach wie vor geduldig lesen! - Herzlichst Ihr kleines Bäuerlein
maximilian schrieb am 16.12.2020 21:44 Uhrzustimmen(3) widersprechen(4)
Welche Produktionsalternativen sollen denn das sein??
agricola pro agricolas schrieb am 16.12.2020 08:38 Uhrzustimmen(13) widersprechen(7)
CORONA und in diesem Umfeld der aktuell ganz brutale Lockdown verheißt für den LEH -unsere BIG FOUR- einen real in Erwartung stehenden traumhaften Absatz zu den Feiertagen um den Jahreswechsel herum u. sogar darüber hinaus. Unser Staat sorgt für zusätzliches Einkommen in selbigen Reihen - ein Markt wird dabei außer Kraft gesetzt, sehr viel Konkurrenz bleibt schlichtweg vollkommen außen vor!

LsV realisiert augenscheinlich dabei leider noch immer nicht, dass SIE(!) auf der anderen Seite des Verhandlungstisches keineswegs dauerhaft Angebot und Nachfrage aushebeln können. Eine solche bäuerliche Naivität wird natürlich freudestrahlend von unseren Oligarchen zur Kenntnis genommen; unsere Bauern-Aktivisten bleiben zu Hause am heimischen Hofherd. Unsere fatalen Abhängigkeiten von einer solchen Lehnsherrlichkeit bleibt in dem bloßen Glauben, nunmehr auf Augenhöhe zu verhandeln, forthin manifestiert! - Oh mein Gott, wir Bauerntraumtänzer!!!

Seitens des LEH wird man beim Rauchen dieser Friedenspfeife natürlich keine EINFLÜSTERER am Round Table platzieren, die den Bauern suggerieren, mit welchen Produktionsalternativen man zielführend erfolgreich künftig heißhungrig aufnahmefähige Märkte bedienen könnte. Es ist schließlich auch nicht erwartbar, dass man sich die eigene Wurst vom Brot nimmt...
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