Darauf hat der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) am Donnerstag (19.8.) in Berlin hingewiesen. Nach Daten des Branchendienstes „Oil World“ und des Bundeslandwirtschaftsministeriums seien 2020 etwa 6,2 Mio t der schwarzen Ölfrucht importiert worden.
Die Ölmüller hätten im selben Jahr rund 9 Mio t Rapssaat verarbeitet. Die hiesige Erzeugung habe sich auf lediglich 3,5 Mio t belaufen. Ein Großteil der Importware habe aus der Ukraine mit 900.000 t sowie aus Frankreich mit 800.000 t und Ungarn mit 500.000 t gestammt. Außerdem hätten die Rapseinfuhren aus Kanada und Australien mit zuletzt ebenfalls 500.000 t beziehungsweise 400.000 t an Bedeutung gewonnen.
Nach Einschätzung von OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld ist das Potential eines nachhaltigen Rapsanbaus in Deutschland längst nicht ausgeschöpft. „Nach Rückgängen in den vergangen Jahren wünschen wir uns wieder mehr von dieser für Honigbienen und Fruchtfolgen wichtigen Ölfrucht auf deutschen Feldern”, so Kleinschmit von Lengefeld. Unterdessen werde Raps auch weltweit immer knapper.
In diesem Jahr könnten voraussichtlich weder die gute Ernte in der Ukraine noch das erwartete Rekordaufkommen in Australien die für Kanada erwarteten Ausfälle kompensieren. In der Folge dürfte es für Deutschland und die EU schwer werden, die Importmengen aus dem Vorjahr zu erreichen und die Nachfrage komplett zu decken.
Laut
OVID produzierten die Ölmühlen in Deutschland 2020 rund 3,8 Mio t
Rapsöl, wovon etwa ein Viertel exportiert wurde. Außerdem wurden 5,2 Mio t
Rapsschrot erzeugt; davon wurde etwa ein Drittel im Ausland vermarktet.
„Raps ist und bleibt immens wichtig für Deutschland. Er liefert gesundes Speiseöl, hochwertiges Futter, schützt als
Biodiesel das Klima und ist damit ein unverzichtbarer pflanzlicher Rohstoff für Wirtschaft und Gesellschaft“, betonte Kleinschmit von Lengefeld.