Diese findet aller zehn Jahre statt und wurde zuletzt 2020 durchgeführt. Die Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe verfügten demnach über eine landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) von 1,311 Millionen Hektar.
Rund 3.700
Betriebe waren Einzelunternehmen, 670 Betriebe waren der Rechtsform Personengesellschaft/-gemeinschaft zuzuordnen und mehr als 1.000 Betriebe befanden sich in der Hand von juristischen Personen. 58 Prozent der Familienbetriebe wurden im Nebenerwerb geführt.
Im Vergleich zu 2010 hat sich die durchschnittliche
Betriebsgröße um vier Hektar auf 242 Hektar je
Betrieb nur geringfügig vergrößert. 15 Prozent der Brandenburger Betriebe verfügten über 500 und mehr Hektar LF und bewirtschafteten insgesamt fast 70 Prozent der LF Brandenburgs. Dagegen standen rund einem Fünftel der
Agrarbetriebe weniger als zehn Hektar zur Verfügung.
Gut 1 Million Hektar der LF wurden 2020 als
Ackerland genutzt, 26.000 Hektar weniger als 2010. Auf der Hälfte dieser Fläche wuchs wie im Jahr 2010 Getreide. Die bestimmenden Getreidearten waren Roggen und Winterweizen. Pflanzen zur Grünernte nahmen 2020 rund 30 Prozent des Ackerlandes ein. Die bedeutendste Fruchtart war der Silomais. Bei den Ölfrüchten war innerhalb von zehn Jahren ein deutlicher Rückgang von 15 Prozent auf 9 Prozent zu verzeichnen. Das ist vor allem auf den gesunkenen Winterrapsanbau zurückzuführen. 4 Prozent der Ackerflächen waren stillgelegt. Die Dauergrünlandfläche hat sich zwischen 2010 und 2020 um 14.000 Hektar auf gut 300.000 Hektar vergrößert.
Wirtschafteten 2010 noch 690 Betriebe nach den Kriterien des ökologischen Landbaus, waren es zehn Jahre später mehr als 800 Betriebe. Das sind 15 Prozent der Brandenburger Betriebe. Die ökologisch bewirtschaftete LF wurde um 33 000 Hektar auf mehr als 173.000 Hektar deutlich ausgedehnt. „Ökobetriebe“ sind rein rechnerisch um etwa 30 Hektar kleiner als der Durchschnitt über alle Agrarbetriebe.
Zwei Drittel der LF (871.100 Hektar) waren 2020 von rund 74 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe gepachtet. Im Jahr 2010 umfasste die gepachtete LF noch 974.400 Hektar. Die Pachtentgelte erreichten 2020 neue Höchstwerte. Im Durchschnitt zahlten die Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe 170 EUR je Hektar LF, 2010 waren es 98 EUR je Hektar. 2020 waren für einen Hektar Ackerland 183 EUR und für Dauergrünlandflächen 125 EUR je Hektar zu entrichten. Deutlich höher lagen die Neupachten: Für einen Hektar Ackerland müssen hier im Durchschnitt 216 EUR und für
Dauergrünland 152 EUR bezahlt werden.
Die
Viehhaltung ist in Brandenburg weiter rückläufig. Zum Stichtag 1. März 2020 befassten sich nur noch 3.500 Landwirtschaftsbetriebe mit Tierhaltung. In diesen Betrieben standen insgesamt 462.000 Rinder, 771.000 Schweine und 82.000 Schafe. Zehn Jahre zuvor betrug die Zahl der viehhaltenden Betriebe noch fast 4.000 und mit 554.000 Rindern, 805.000 Schweinen sowie 103.000 Schafen wurden deutlich mehr Tiere gehalten. Dagegen hielten die Landwirte 2010 noch gut 9,5 Millionen Stück Geflügel, 2020 waren es fast 10,7 Millionen Stück. Den größten Anteil am Geflügel hatten mit 8,9 Millionen Tieren Hühner.
In den landwirtschaftlichen Betrieben Brandenburgs waren rund 37.700 Personen beschäftigt, von denen 14.500 in Vollzeit arbeiteten. 2010 waren 36.500 Menschen in der Landwirtschaft tätig. Die Zahl der Familienarbeitskräfte reduzierte sich in den vergangenen zehn Jahren von 6.200 auf 5.300. Bei den ständig Beschäftigten gab es mit rund 17.500 Personen kaum Veränderungen. Dagegen hat sich die Zahl der
Saisonarbeitskräfte von 12.500 auf 15.000 erhöht. Gut ein Drittel aller in der Landwirtschaft Beschäftigten waren Frauen.
Die hier aufgeführten vorläufigen Daten geben einen ersten Einblick in die Ergebnisse der
Landwirtschaftszählung 2020 in Brandenburg. Endgültige und detaillierte Ergebnisse werden voraussichtlich ab Juni 2021 veröffentlicht.