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06.08.2018 | 15:16 | Ernte 2018 

Positive Ertragstendenzen für die diesjährige Rapsernte

Nach einer schwierigen Anbausaison und trotz unsicherer Rapspreise zu Beginn des Jahres, sind die derzeitigen Ertragstendenzen für die Rapsbestände im Vergleich zu Getreide wieder vielversprechend. Denn durch die steigende Tendenz der Rapspreise an der Pariser Terminbörse (MATIF) werden Landwirte ihre Rapsprodukte teurer verkaufen können.

Rapsernte-2018
(c) proplanta
Schon seit Ende April steigen die dort verzeichneten Preise. Nach einem kurzen Abwärtstrend Ende Mai bis Mitte Juni, hat sich der Rapspreis nun wieder erhöht und verzeichnete Ende Juli den höchsten Wert seit November 2017. Für den Aufwärtstrend verantwortlich ist das geringere Angebot, das bei der Rapsernte 2018 im Vergleich zum Vorjahr erwartet wird.

Geringere Raps-Erntemenge erwartet

Das liegt zum Einen an der erwarteten Erntefläche für Raps in dieser Saison, die von der UFOP, der europäischen Kommission und der Rapsindustrie in Deutschland auf 1,283 Millionen Hektar geschätzt wird. Das sind 1,9% weniger als im Vorjahr, als die höchste Erntefläche seit 2014 verzeichnet wurde. Regional führten widrige Witterungsbedingungen dazu, dass nicht die gesamte geplante Anbaufläche bestellt werden konnte. Regen verzögerte die Aussaat in einigen Regionen so sehr, dass es zu spät wurde, um Raps zu säen. Um solchen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, können Landwirte beispielsweise auf Rapssorten mit einem breiteren Aussaatfenster zurückgreifen, die sich auch für Spätsaaten eignen.

Schäden an Rapsbeständen und Ernteverluste

Auch Bestände, die bestellt werden konnten, hatten in dieser Saison regional mit witterungsbedingten Problemen zu kämpfen. Dazu kamen Verzögerungen in der Entwicklung sowie Schäden durch die physiologische Knospenwelke, Schädlinge wie den Rapsglanzkäfer oder Rapskrankheiten wie Sclerotinia.  Obwohl eine der Eigenschaften der Rapspflanze ihre gute Kompensationsfähigkeit solcher Schäden ist, können diese dazu führen, dass die Schoten ungleich reifen. Das kann Ernteverluste hervorrufen, zum Beispiel durch platzende Rapsschoten oder Ausfallraps. Auch das mindert die Prognosen für die geerntete Rapsmenge, wobei Bestände schotenplatzfester Sorten von  diesen Problemen weitaus weniger betroffen sein sollten, da diese über ein breiteres Erntefenster verfügen. Saatgutunternehmen wie DEKALB entwickeln solche Sorten, die bei der Aussaat und Ernte ein breiteres Fenster bieten, kontinuierlich weiter.

Kontinuierliche steigende Rapserträge

Abgesehen von den saisonalen Preistrends zeigen die durchschnittlichen Erträge von Raps in den letzten Jahren einen stetigen Anstieg, im Gegensatz zu Getreideprodukten, deren Ertrag stagnierte, bei einer ungleichmäßigen Qualität der Ernteprodukte. Zudem ist der Marktpreis von Raps fast doppelt so hoch wie der des Weizens, bei einer identischen Anbautechnik, die Kosten senkt. Ein Grund hierfür ist die europäische Binnennachfrage nach zur Produktion von Pflanzenölen, die weitgehend unter der Selbstversorgungsgrenze liegt. In diesem Sinne kann Rapsöl eine umweltfreundliche und regionale Alternative zu Palmölimporten werden.

Die Vorteile des Raps in der Fruchtfolge

Über die eigentlichen Rapserträge hinaus kann diese Kultur in der Fruchtfolge zudem die Rentabilität des gesamten landwirtschaftlichen Betriebs steigern: Denn Raps hält den Boden gesund und schützt vor der Auswaschung der Nährstoffe. Zudem begrenzt er die Ausbreitung von Unkräutern und kann als Mulch zu einer guten Bodenfeuchtigkeit beitragen. Aus diesen Gründen zeigt beispielsweise Winterweizen, der nach Raps angebaut wird, einen 10% höheren Ertrag bei etwa 10% geringeren Anbaukosten.
Pd
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