Dafür sorgen einerseits die hohen
Futterkosten und andererseits die hohen Junghennenpreise. In Summe können die Eiererzeuger die Mehrkosten nicht vollständig am Markt umsetzen.
Derzeit sind ausreichend Eier verfügbar, wobei kleine Eier knapp sind. Dies weist auf geringere Neueinstallungen hin. Offenbar reagieren viele Eierproduzenten auf die geänderte Kostensituation mit einer längeren Nutzung ihrer Hühner bis hin zum Durchmausern lassen der Herden und der Nutzung in einer zweiten Legeperiode. Dies war in der Vergangenheit aus wirtschaftlichen Gründen nicht üblich. Darauf weisen auch die gestiegenen Schlachthennenpreise hin, die sich binnen Jahresfrist von 14 ct/kg auf inzwischen 33 ct/kg erhöht haben.
Das Leerlaufen lassen von Ställen bzw. das sich ändernde Nutzungsverhalten der Eierproduzenten bringt auch den bisherigen saisonalen Angebotszyklus durcheinander, der auf Ostern und Weihnachten ausgerichtet ist. Dies dürfte sich am
Eiermarkt im Laufe des Jahres durch ein geringer ausfallendes Angebot bemerkbar machen.
Für die Eierproduzenten haben sich die Kosten enorm erhöht. Legehennenfutter kostete im Mai in Deutschland durchschnittlich 50,69 €/dt (Vj. 34,20 €/dt) und in BadenWürttemberg sogar 58,50 €/dt (Vj. 36,50 €/dt). Auch die Steigerung der Energie- und Lohnkosten sowie die Kostensteigerung bei Verpackungsmaterial verteuern die Produktion. Zudem haben auch die Junghennenpreise nach dem Verbot des männlichen Kükentötens deutlich angezogen.
Verbraucher mussten in Baden-Württemberg in KW 21 für Eier aus
Bodenhaltung im
Schnitt 2,12 €/10 Stück (Vj. 1,62) und für Eier aus
Freilandhaltung 2,57 €/10 Stück(Vj. 2,25) bezahlen.
An der Süddeutschen Warenbörse wurde in KW 21 für Bodenhaltungseier 21,75 ct/Ei und für
Freilandeier 26,25 ct/Ei notiert (Abgabepreise an den Einzelhandel, Größe M, Abnahme 360 Stück, ohne MwSt. und ohne KVP).
Die Bio-Eier-Produktion in Deutschland wurde 2022 weiter ausgeweitet. Die Verbraucher hingegen kauften im ersten Quartal rund 6 % weniger
Bio-Eier als im Vergleichszeitraum 2021. Der Bio-Anteil an den Eiereinkäufen insgesamt ist mit 17,6 % aber nach wie vor hoch.
Aktuell übersteigt bei den Bio-Eiern das Angebot die Nachfrage, weshalb einige
Betriebe ihre Bio-Eier mit Verlusten als Industrieware verkaufen müssen. Dennoch zogen die Bio-Erzeugerpreise gegenüber dem Vorquartal weiter an und lagen im März laut AMI-Erhebungen für Eier der Größe M bei 29,26 €/100 St. ab Packstelle und für Größe L bei 29,55 €/100 St.