Allseits wird von einer guten bis sehr guten Nachfrage berichtet, für die aber nur ein begrenztes Angebot zur Verfügung steht. Zwar nimmt die
Milchproduktion saisonal zu, doch bleiben die Molkereianlieferungen weiter hinter dem Vorjahresniveau zurück.
Experten erwarten trotz anziehender
Milcherzeugerpreise keine große Produktionsausdehnung, da Futter- und
Energiepreise zuletzt noch schneller stiegen. Der mögliche Mangel an Betriebsmitteln, darunter Dünger, bringt zusätzliche Ungewissheit über die zukünftigen Milchanlieferungen.
Milchfett war in dieser Woche rege gefragt; der Absatz an die Industrie und den
Lebensmitteleinzelhandel (
LEH) lief flott.
An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde die Notierung für die abgepackte Ware am Mittwoch (9.3.) im Spannenmittel um 9 Cent auf 5,94 Euro/kg bis 6,14 Euro/kg nach oben korrigiert. Noch darüber lag die amtliche Notierung für Blockbutter in den Grenzen von 6,05 Euro/kg bis 6,20 Euro/kg.
Im Vorwochenvergleich wurde der untere Spannenwert um 3 Cent und der obere um 13 Cent angehoben. Laut Börse versuchen die Käufer sich kurzfristig einzudecken, teilweise lebe der Handel bei geringen Mengen „von der Hand in den Mund“.
Bei Hartkäse hat nach Angaben des Verbandes der
Milcherzeuger Bayern (VMB) mit der Fastenzeit der Absatz zugenommen. Die Notierungen änderten sich jedoch nicht. Bei Schnittkäse ging es im Vergleich zu den anderen Milchprodukten eher verhalten nach oben, auch weil Teile der Ware noch unter
Kontrakt sind.
Die amtliche Kommission in Hannover setze die Notierung für Gouda und Edamer als Blockware um 10 Cent auf 4,50 Euro/kg bis 4,70 Euro/kg herauf, ließ diejenige für Brotware jedoch unverändert. Dem
VMB zufolge hat die Nachfrage im Großhandel aufgrund der Corona-Lockerungen mit dem Gastro- und Hotelgewerbe zugenommen.
Laut Kemptener Börse lief auch der Absatz in den Bereichen
Lebensmittelhandel und Export sehr gut. Die knappen Käsebestände in den Reifelagern seien für den April meist schon ausverkauft und es könnten nicht alle Kaufanfragen bedient werden.
Unsicherheit treibt Milchpulverpreise
Der Markt für
Magermilchpulver war in dieser Woche laut der Zentralen
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) von zunehmender Nervosität und hektischen Aktivitäten geprägt. Der Krieg in der Ukraine bringe für die Hersteller Unsicherheiten bezüglich des zukünftigen Rohstoffangebotes und der Kosten beziehungsweise der Verfügbarkeit von Energie,
Verpackungen und der Logistik. Es gab deshalb Zurückhaltung bei den Verkaufsangeboten.
Die Einkäufer waren hingegen bemüht, ihre
Versorgung kurz- und mittelfristig zu sichern. Zudem gab es vermehrte Kaufanfragen aus Drittländern, die durch den niedrigen Eurokurs und hohe Ölpreise in arabischen Ländern befeuert wurden. Dies alles führte zu weiter anziehenden Preisen. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität verteuerte sich im Vorwochenvergleich im Mittel um 9 Cent auf 3,83 Euro/kg bis 3,93 Euro/kg; die Futtermittelware stieg um 8,5 Cent auf 3,75 Euro bis 3,78 Euro/kg.
Vollmilchpulver wurde, wie bereits zuvor, nur auf Anfrage und bei ausreichend verfügbarem Rohstoff produziert. Die Kunden aus der
Lebensmittelindustrie mussten laut Börse Aufschläge zwischen 5 Cent und 10 Cent zahlen; das Pulver wurde in einer Spanne von 4,90 Euro/kg bis 5,00 Euro/kg gehandelt. Niemals zuvor war es so teuer. Bei begrenzter Verfügbarkeit und guter Nachfrage musste auch für Molkenpulver mehr Geld überwiesen werden.
Bei den Futtermittelqualitäten konnten die Hersteller einen Aufschlag von 3 Cent verlangen und erlösten je Kilogramm zwischen 1,37 Euro und 1,38 Euro. Die lebensmitteltaugliche Ware zog um 2 Cent auf 1,42 Euro/kg bis 1,50 Euro/kg an.