Die amtliche Kommission an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten setzte am Mittwoch (13.4.) ihre Notierung um 20 Cent auf die Spanne von 7,00 Euro/kg bis 7,20 Euro/kg nach unten. Sie sprach von einer verbesserten Angebotssituation. Jetzt eine Trendumkehr und auf Sicht fallende Butterpreise anzunehmen, wäre aber wohl verfrüht.
Experten wiesen darauf hin, dass der Bedarf der Industrie an loser Butter aktuell geringer ausfalle, da das Ostergeschäft bereits gelaufen sei und die Feiertage die Produktion einschränkten. Die Nachfrage für die Päckchenbutter wurde von der Kemptener Börse, trotz des starken Notierungsanstiegs zu Monatsbeginn, als „sehr gut“ beschrieben.
Reichlich versorgt ist der Milchfettmarkt laut Analysten immer noch nicht. Das liegt weiterhin an den überschaubaren Milchanlieferungen, die zum Monatswechsel laut Erhebung der Zentralen
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) um 2,6 % unter der Vorjahreslinie lagen. Gewöhnlich wird Mitte Mai das höchste Milchaufkommen in Deutschland erreicht, dann ist wieder mit einer saisonal rückläufigen Produktion zu rechnen.
Da Futter, Energie und andere
Produktionskosten sehr viel teurer geworden sind, ist kaum zu erwarten, dass die Erzeuger bei der
Milchproduktion auf das Gaspedal treten. Bei anhaltender Nachfrage in der Spargel- und Erdbeerzeit dürften die Preise am Milchfettmarkt tendenziell weiter fest tendieren. Dies taten sie diese Woche im moderaten Maß bei Schnittkäse: Die amtliche Notierung für Gouda und Edamer in Hannover stieg um 10 Cent auf 4,70 Euro/kg bis 5,10 Euro/kg. Der zuletzt stürmische Anstieg der Preise für Mager- und Vollmilchpulver legte diese Woche eine „Osterpause“ ein.
Laut ZMB liefen die Märkte bei fortgesetzt knappem Angebot in ruhigen Bahnen. Beim Verkauf von Mager- oder Vollmilchpulver an die
Lebensmittelindustrie konnten der Kemptener Börse zufolge im oberen Preissegment aber nochmal Zuschläge von rund 5 Cent/kg realisiert werden. Bei lebensmitteltauglichem Molkenpulver zahlten die Kunden je Kilogramm zwischen 1,59 Euro und 1,69 Euro; das waren 4 Cent mehr als in der Vorwoche.
Bei der Futtermittelware gaben die Preise jedoch erstmals in diesem Jahr nach, und zwar um 2 Cent auf 1,46 Euro/kg bis 1,49 Euro/kg. Ob dies das Erreichen der Preisspitze anzeigt oder am schwachen Ostergeschäft lag, werden die nächsten Wochen zeigen.