Immer mehr Menschen werden von einem Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche ernährt. Der Hektarertrag für Weizen lag vor gut einem Jahrhundert bei 18,5 Dezitonnen (dt). Heute ist er nach Angaben der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen mehr als viermal so hoch. Im Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2009 wurden 76,2 dt Weizen pro Hektar geerntet. Gleichzeitig sank in den letzten einhundert Jahren der Anteil der in der Landwirtschaft Erwerbstätigen von 38 Prozent zu Beginn des vorigen Jahrhunderts auf heute nur noch gut zwei Prozent. Rechnerisch ernährt damit heute ein Landwirt 140 Menschen.
Die enorme Erzeugungssteigerung hat ihre Ursache laut Landwirtschaftskammer im Einsatz produktionssteigernder Maschinen und Betriebsmitteln wie Dünger, Pflanzenschutzmittel und immer ertragreicheren Sorten. Arbeitskräfte wurden nach und nach durch moderne Technik ersetzt. Informations- und Kommunikationstechniken bestimmen zunehmend die Arbeitsabläufe und ermöglichen Präzisionslandwirtschaft und computergesteuerte Produktionsprozesse.
Dennoch ist Deutschland ein Nettoimportland von Agrar- und Ernährungsgütern geblieben, betont die Kammer, die sich bei ihren Angaben auf Zahlen des Statistischen Bundesamts bezieht. Der Selbstversorgungsgrad ohne Auslandsfutter liege heute bei etwa 88 Prozent. (lwk-ns)
