Seit fast zehn Jahren kann dieser positive Zusammenhang im Natur-Aktien-Index (NAI)
http://www.nai-index.de beobachtet werden. Dieser listet 30 internationale Unternehmen, die ihre Arbeit nach umweltbewussten und ethischen Kriterien ausgerichtet haben. Durchschnittlich 410 Prozent legten die im NAI gereihten Unternehmen innerhalb der vergangenen zehn Jahre zu, der Vergleichswert des DAX lag dagegen bei 95 Prozent, jener des internationalen Pendants MSCI bei 80 Prozent.
Mit 1. April 1997 fiel der Startschuss für den NAI, in dem zu diesem Zeitpunkt 20 Unternehmen gelistet waren. Die Ausgangsbasis von 1.000 Punkten kletterte mittlerweile auf 5.100 Punkte. "Man kann daraus ableiten, dass Unternehmen, die nach ökologisch-sozialen Kriterien arbeiten auch ökonomische Vorteile an der Börse haben", so Securvita-Pressesprecher Norbert Schnorbach im Gespräch mit pressetext. Unternehmen, die sich auf diese Weise auszeichnen, könnten auch mit einem Wettbewerbsvorteil rechnen. Derzeit finden sich Unternehmen wie Aixtron, Solarworld und Starbucks in dem von Securvita betreuten Index wieder.
Anleger haben die Möglichkeit über den Aktienfonds Greeneffects
http://www.greeneffects.de des Finanzberatungsunternehmens Securvita in die Werte des NAI zu investieren. Das Wirtschaftsmagazin Euro zeichnete Greeneffects im vergangenen Jahr als besten Öko-Aktienfonds aus. Innerhalb von drei Jahren wurde ein Kursgewinn von 70 Prozent erzielt, das Fondsvolumen liegt derzeit bei 59,6 Mio. Euro. Laut Schnorbach investieren heute überwiegend private Anleger in den Fonds. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine Streuung über 30 Unternehmen offenbar eine gute und ausreichende Risikostreuung darstellt", so Schnorbach.
Aufgrund der ökologisch-sozialen Kriterien könnten Risiken, die eine rein ökonomische Sichtweise oft nicht berücksichtigen, von Beginn an ausgeschlossen werden. Damit sei die Fondsentwicklung unter anderem vor Imageschäden der Unternehmen bewahrt, die durch Verbindungen zu Kinderarbeit oder Verstöße gegen rechtliche Bestimmungen auftreten und gleichzeitig deren Erfolg negativ beeinflussen können.
Mindestens drei Viertel der im NAI gelisteten Unternehmen erwirtschaften jeweils mehr als 100 Mio. Dollar pro Jahr. Die weiteren 25 Prozent setzen sich aus kleineren und mittleren Unternehmen zusammen, die ökologisch innovative Produkte entwickeln. Welche Unternehmen in den Index aufgenommen werden, wird von unabhängigen Experten im NAI-Ausschuss entschieden. Ökologisch-soziale Kriterien haben bei der Auswahl Vorrang. "Ökonomische Kriterien sind für den Ausschuss zweitrangig.
Die Unternehmen müssen aber als langfristig ertragreich eingeschätzt werden können", erläutert Schnorbach. Mit 1. Jänner 2007 wurde die Anzahl der im NAI gelisteten Unternehmen von 25 aus 30 erhöht. Damit habe man auf die positive Entwicklung alternativer Geldanlagen reagiert, so die Begründung des NAI-Ausschuss. In Deutschland werden derzeit mehr als zehn Mrd. Euro (2000: 1,5 Mrd. Euro) in nachhaltigen Investments angelegt. Europaweit stieg dieser Wert von 34 Mrd. Euro im Jahr 2002 auf mittlerweile 106 Mrd. Euro.
Mindestens zwei von vier Forderungen müssen von den NAI-Unternehmen erfüllt werden. So wird gefordert, dass sie Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die "einen wesentlichen Beitrag zur ökologisch und sozial nachhaltigen Lösung zentraler Menschheitsprobleme leisten", wie es in der Kriterienliste heißt.
Auch die Branchen-Vorreiterrolle eines Unternehmens betreffend Produktgestaltung sowie technischer oder sozialer Gestaltung des Absatz- oder Produktionsprozesses gilt als Auswahlkriterium. Ausgeschlossen werden unter anderem Konzerne, die im Bereich Atomenergie tätig sind, umweltschädigende Produkte erzeigen oder gewerkschaftliches Engagement im eigenen Betrieb verhindern. (pte)