Das vom Innovationsprogramm des Bundesministeriums für
Ernährung und
Landwirtschaft (
BMEL) geförderte Projekt wurde bei einer Auftaktveranstaltung am 21. November 2017 in Berlin präsentiert.
Mit der Milchkontrolle, der Milchgüteprüfung, der Datenbank HI-Tier und dem QM-Milch-System verfügt der deutsche Milchviehsektor bereits über etablierte Erfassungs- und Analysesysteme. Die Zusammenführung dieser Daten und deren Aufbereitung hat für die betriebliche Eigenkontrolle einen großen Stellenwert. Ziel von Q-Check ist es, in einer zentralen Auswertung die Gesundheit und das Wohlbefinden der Milchkühe messbar zu machen und eine nationales Monitoringsystem zu entwickeln.
Schwachstellenanalyse mit bereits vorhandenen Daten – „Auge des Landwirts“ nicht ersetzbar
„Ein übergreifendes Herdengesundheits- oder Tierwohlmanagement, das den Tierhaltern die Chance gibt, gezielt Schwachstellen zu analysieren, ist von großer Bedeutung“, betonte Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), in seinem Grußwort anlässlich der Auftaktveranstaltung in Berlin.
Insbesondere die Sichtweise der Milchviehhalterin Emma Klein und ihres bestandsbetreuenden Tierarztes und Präsidenten des Bundesverbands der praktizierenden
Tierärzte Dr. Siegfried Moder veranschaulichte den Teilnehmern, dass die alleinige Auswertung messbarer tierbezogener Daten keine vollständige Auskunft über das
Tierwohl geben kann.
„Das Auge des Landwirts“ sei für eine belastbare Bewertung des Tierwohls nicht zu ersetzen. Dabei verdeutlichten sie, dass die gewählten Indikatoren „praxisnah, verständlich und anwendbar sein“ müssen, um so in Zusammenarbeit zwischen
Landwirt und Tierarzt betriebsspezifische Maßnahmen entwickeln zu können.
„Wenn eine praktikable Lösung für die gesetzlich geforderte betriebliche Eigenkontrolle geschaffen wird, kann das Projekt Q-Check viel erreichen“, hob Ludwig Börger, Geschäftsführer QM-Milch e.V., hervor.
Hintergrund
Neben dem Projektkoordinator Deutscher Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. sind die Hochschule Osnabrück, das Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische
Veredlung in Bayern e.V., die Ludwig-Maximilian-Universität München in Kooperation mit der Universität Wisconsin, das
Thünen-Institut für Ökologischen
Landbau und der Vereinigte Informationssysteme w.V. an diesem Projekt beteiligt.
Der Projektträger der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptBLE) betreut das Projekt Q-Check, das über das BMEL-Innovationsprogramm gefördert wird.
Weitere Informationen zum Projekt unter https://fisaonline.de/projekte-fin-den/details/?tx_fisaresearch_projects%5Bp_id%5D=10145&tx_fisaresearch_projects%5Bsearch%5D=basic&tx_fisaresearch_projects%5Baction%5D=projectDetails&tx_fisaresearch_projects%5Bcontroller%5D=Projects&cHash=32e818623d650bba0e32167303375aa9