In ihrer Anfang Oktober veröffentlichten Marktstudie prognostizieren die Utrechter Experten für das diesen Monat begonnene neue Zuckerwirtschaftsjahr wegen der kleineren Anbaufläche in der EU und China sowie aufgrund der nassen Witterung in Brasilien und der Trockenheit in Indien ein weltweites Produktionsdefizit von 4,8 Mio t Rohzucker. In der Folge dürften die globalen Zuckerbestände nach der Prognose der Rabobank auf 22 Mio t sinken.
Allerdings könnte die preisstützende Wirkung der voraussichtlichen Angebotsentwicklung aus Sicht der niederländischen Experten durch makroökonomische Faktoren wie eine sich abschwächende Weltwirtschaftskonjunktur und Währungsschwankungen gedämpft oder sogar vollständig aufgehoben werden.
Mit Blick auf die vergangene Saison 2014/15 geht die Bank wie zuletzt im Juli immer noch von einem Produktionsüberschuss aus, jetzt aber von 3,7 Mio t Rohzucker. Damals hatten die Analysten noch damit gerechnet, dass die Produktion die Nachfrage lediglich um 1,8 Mio t übertreffen wird. Für die Aufwärtskorrektur sprechen den Fachleuten zufolge vor allem die guten Ernteergebnisse in Thailand und Indien, dem zweitgrößten Zuckererzeuger nach Brasilien.
Heute notierte der vordere Märzfuture auf Rohzucker an der
Warenterminbörse in New York gegen 16.00 Uhr hiesiger Zeit für 13,61 cts/lb (268 Euro/t); das waren 20,7 % mehr als das im August 2015 markierte Mehrjahrestief von 11,28 cts/lb (222 Euro/t). Ein noch niedrigeres Preisniveau war zuletzt im Dezember 2008 verzeichnet worden. (AgE)