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02.12.2021 | 14:45 | Rapsmarkt 

Rapspreise legen deutlich zu

Schwäbisch Gmünd - Die Welt-Rapsbilanz 2020/21 fiel laut USDA zum zweiten Mal in Folge defizitär aus. Laut Novemberschätzung 2021 stand einer Erzeugung von 72,7 Mio. t ein Verbrauch von 73,9 Mio. t gegenüber.

Rapshandel
(c) proplanta
Der Endbestand zum 30.06.2021 fiel auf 6,0 Mio. t (Vj. 8,0). Für 2021/22 musste das USDA seine optimistischen Schätzungen vom Sommer deutlich nach unten korrigieren. War man im Mai noch von einer ausgeglichenen Bilanz ausgegangen, so zeichnet sich in der Novemberschätzung eine stark defizitäre Bilanz mit einer Erzeugung von nur noch 67,5 Mio. t bei einem Verbrauch von 69,4 Mio. t ab.

Grund dafür ist ein massiver Einbruch der Canolaernte in Kanada. Die kanadische Rapsernte wurde in den letzten Monaten wegen der dort herrschenden Trockenheit stufenweise von 19 Mio. t auf inzwischen nur noch 13 Mio. t reduziert. In der EU-27 soll die Rapsernte 2021 nach den Novemberzahlen der EU-Kommission mit 16,98 Mio. t etwas besser ausfallen als 2020 (16,7).

Auch wenn die Rapsernte in anderen Regionen der Welt weitgehend befriedigend ausfiel, und für Australien sogar eine Rekordernte von knapp 5 Mio. t prognostiziert wird, führte der massive Einbruch in Kanada zu Höhenflügen der Rapskurse und -preise.

Der Entwicklung der Fundamentaldaten entsprechend nahmen die Erzeugerpreise für Raps eine kaum überraschende Entwicklung. 2020 nach der Ernte bei rund 36 €/dt gestartet legte Raps aufgrund der defizitären Bilanz bis ins 2. Quartal 2021 auf 52 - 53 €/dt zu. Die Hoffnungen auf die Ernte 2021 brachten nur geringfügige Entlastung, die Raps-Erzeugerpreise fielen nur kurzfristig unter die 50 €/dt-Marke.

Die wiederholt knappe Bilanz 2021/22 ließ sowohl die Kurse an den Welt-Börsen als auch die Erzeugerpreise anziehen. Aktuell werden in KW 47 Preise um 66 €/dt im Süden besprochen. Allerdings könnten Marktirritationen wegen der Omikron-Variante die Preise trüben. Insofern sollten Erzeuger im Moment darüber nachdenken, zumindest Teile ihrer Ernte zu (sehr) guten Preisen zu vermarkten.

Terminmarkt Raps



Die Rapsnotierungen an der EURONEXT (ehem. MATIF) legten 2020/21 einen so vom Markt nicht erwarteten Höhenflug hin. Gestartet in der Ernte 2020 mit Kursen um 370 €/t für den vorderen Termin notierte Raps Ende April 2021 bei über 600 €/t. In der Spitze erreichte der MAI21 kurzzeitig sogar ein Allzeithoch um 680 €/t. Zu Erntebeginn machte sich die Hoffnung auf eine gute deutsche und EU-Ernte, aber auch eine vom USDA als ausgeglichen prognostiziert Welt-Rapsbilanz im Markt bemerkbar.

Der vordere Termin AUG21 fiel Anfang Juli bis auf 480 €/t. Schnell wurde aber klar, dass eine ausgeprägte Trockenheit in Kanada alle Hoffnungen auf ein entspanntes Rapsjahr trüben würde. Ab Ende Juli kannten die Rapskurse nur noch den Weg nach oben.

In der Spitze notierte der FEB22 Anfang November bei einem Allzeithoch von über 710 €/t. Aktuell befinden sich die Kurse, ausgelöst um Ängste durch das Auftauchen der Omikron-Variante im Abwärtstrend. Zuletzt wurden um 660 €/t notiert.

Gute Nachrichten aus dem Sojasektor in den kommenden Wochen könnten zudem Anlass für eine nachhaltige Korrektur der bisherigen (überhitzten?) Kursverläufe sein.
LEL Schwäbisch Gmünd
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