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08.05.2021 | 12:18 | Lockdown-Ende 

Rasche Wiedereröffnung aller Geschäfte gefordert

Berlin - Angesichts sinkender Corona-Inzidenzzahlen und einer wachsenden Zahl an Geimpften hat der Handelsverband Deutschland (HDE) eine rasche Wiedereröffnung aller Geschäfte gefordert.

Shopping bald wieder möglich?
Die Corona-Inzidenzzahlen sinken. Doch die meisten Innenstädte liegen noch immer verwaist da. Das wollen die Handelsverbände angesichts der Existenznöte vieler Modehändler nicht mehr hinnehmen. Sie fordern ein Ende der Ladenschließungen. (c) proplanta
Es gebe keinen Grund mehr für weitere Einschränkungen oder Schließungen im Einzelhandel, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Freitag.

Der HDE verwies darauf, dass zahlreiche Händler ums Überleben kämpften. Bei einer HDE-Umfrage Ende April hätten zwei Drittel der befragten Bekleidungshändler die eigene Lage als existenzbedrohend eingeschätzt.

«Insgesamt könnten durch die Coronakrise bis zu 120.000 Geschäfte verschwinden», warnte der HDE. Bis zu 250.000 Jobs könnten verloren gehen und ganze Innenstädte in Gefahr geraten.

Der andauernde Lockdown hat dem stationären Modehandel in Deutschland nach Angaben des Handelsverbandes Textil (BTE) «einen historischen Umsatzeinbruch» beschert. Nach ersten Hochrechnungen des BTE verloren Boutiquen, Modefilialisten und Bekleidungshäuser in den ersten vier Monaten dieses Jahres gegenüber 2020 rund 40 bis 50 Prozent an Umsatz. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 betrage das Minus sogar rund 60 Prozent, erklärte der Verband am Freitag in Köln.

Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres hätten sich die Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr damit auf rund vier Milliarden Euro summiert. Im Vergleich zum Vor-Krisen-Jahr 2019 betrage der Umsatzeinbruch sogar sechs Milliarden Euro. «Die kurze Öffnungsphase im März, das Shoppen auf Termin oder Click & Collect konnten die Einbußen nicht mal annähernd ausgleichen», sagte Augustin.

Ein großes Problem für den stationären Modehandel seien inzwischen auch die wachsenden Warenmengen. Neben der bislang unverkauften Frühjahrsmode warte in den Geschäften jetzt auch immer mehr Sommerware auf Käuferinnen und Käufer.

«Der stationäre Modehandel braucht jetzt schnellstens substanzielle Öffnungsschritte», forderte Augustin. Ansonsten würden «tausende Modegeschäfte ihre Türen für immer schließen und damit Zehntausende Arbeitsplätze vernichtet».

Der HDE-Hauptgeschäftsführer Genth betonte, durch eine Pleitewelle im Handel könnten auch ganze Innenstädte in Gefahr geraten. «Der Einkauf ist für die meisten Menschen der wichtigste Grund für einen Besuch in der Innenstadt.

Wenn der Handel coronabedingt schwächelt, taumeln ganze Stadtzentren. Das reißt auch andere Branchen wie die Gastronomie oder den Tourismus noch tiefer in den Abgrund», warnte er.

«Jetzt muss die Politik den nächsten Schritt machen und den Einzelhandel wieder komplett öffnen», verlangte Genth. In Gebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 müsse zudem die Testpflicht vor dem Einkauf entfallen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse unter anderem des Robert Koch-Instituts hätten gezeigt, dass das Infektionsrisiko beim Einkauf mit Hygienekonzept gering sei. Deshalb gebe es keinen Grund mehr für Einschränkungen. «Es steht viel auf dem Spiel. Der Handel muss wieder arbeiten dürfen», sagte Genth.
dpa
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