Die Washingtoner Fachleute setzten ihre Vorhersagen für das entsprechende Importvolumen bezogen auf den Zeitraum Oktober 2014 bis September 2015 erneut herauf. Für Sojaschrot werden jetzt weltweite Einfuhren von insgesamt 64,14 Mio. t vorausgesagt, 1,17 Mio. t mehr als noch im August prognostiziert. Die für das auslaufende Vermarktungsjahr 2014/15 geschätzte Importmenge von 61,44 Mio. t würde demnach um 2,69 Mio. t übertroffen. Dabei geht das
USDA weiterhin davon aus, dass die Europäische Union 20,3 Mio. t Sojaschrot vom Weltmarkt beziehen wird; das wären 750.000 t oder etwa 4 % mehr als für 2014/15 geschätzt werden.
Mit großem Abstand folgen als wichtige Importeure Indonesien und Vietnam; die Käufe Indonesiens sollen um 450.000 t auf 4,7 Mio. t zulegen, die von Vietnam um 400.000 t auf 4,6 Mio. t. Nur geringfügig hat das USDA hingegen seine Exporterwartung für 2015/16 angepasst: Weltweit wird im Hinblick auf die kommenden zwölf Monate nahezu unverändert zur August-Prognose mit Sojaschrotausfuhren von insgesamt 66,23 Mio. t gerechnet, womit die für 2014/15 geschätzte Menge um 2,23 Mio. t übertroffen würde.
Terminpreise zeigen nach unten
Die Prognose einer weiter steigenden Handelsmenge fußt auf der Erwartung, dass in Südamerika im Frühjahr 2016 relativ umfangreiche Sojabohnenernten eingefahren werden und die Preise entsprechend auf relativ niedrigem Niveau verharren. Aktuell sagt das Washingtoner Agrarressort für das Anfang Oktober beginnende Vermarktungsjahr 2015/16 einen durchschnittlichen US-Sojaschrotpreis zwischen 310 $/sht (302 Euro/t) und 350 $/sht (341 Euro/t) voraus.
Für das jetzt zu Ende gehende Vermarktungsjahr wird der mittlere Erlös für dieses Eiweißfuttermittel auf 370 $/sht (361 Euro/t) veranschlagt, während in der Saison 2014/15 im Schnitt noch fast 490 $/sht (478 Euro/t) gezahlt wurden. Untermauert wird diese Preisvorhersage durch die Entwicklung an der
Warenterminbörse in Chicago, wo der Oktober-Kontrakt auf Sojaschrot am vergangenen Mittwochmorgen (16.9.) im elektronischen Handel für 318 $/sht (310 Euro/t) gehandelt wurde. Dezember-Bohnen lagen leicht unter diesem Level. Beide Futures haben seit Mitte Juli rund ein Zehntel ihres Wertes verloren.
Auf noch etwas schwächerem Kursniveau bewegten sich die Kontrakte mit Fälligkeit im nächsten Jahr, wobei spätere Termine Anfang vergangener Woche zeitweise unter der Marke von 300 $/sht (293 Euro/dt) notierten. Ernte in den USA voraussichtlich nahe Rekord In den Vereinigten Staaten haben sich unterdessen die Aussichten für die diesjährige Sojabohnenernte weiter verbessert.
Für den Handel etwas überraschend hoben die Washingtoner Fachleute ihre Schätzung für den Ertrag nochmals an. Gerechnet wird jetzt von amtlicher Seite mit einem Aufkommen von 107,1 Mio. t Sojabohnen, während im August von 106,6 Mio. t ausgegangen worden war. Die vorjährige
Rekordernte von 108,0 Mio. t würde demnach um weniger als 1 Mio. t verfehlt.
Keine Anpassungen hat das USDA mit Blick auf die kommende Sojabohnenproduktion in Südamerika vorgenommen: Für die brasilianische Ernte 2016 wird ein Ergebnis von 97,0 Mio. t vorausgesagt; das wären 2,5 Mio. t mehr als in diesem Jahr gedroschen wurden. In Argentinien soll die Sojabohnenerzeugung dagegen trotz voraussichtlicher Anbauausweitung um 3,8 Mio. t auf 57,0 Mio. t zurückgehen.
Doch Anbauausdehnung in Brasilien?