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31.07.2021 | 03:54 | Rinderpreise 

Rindermarkt zeigt sich stabil

Schwäbisch Gmünd - Der Rindfleischmarkt zeigt sich seit Weihnachten entgegen dem üblichen saisonalen Verlauf in einer unerwartet festen Verfassung.

Rindermarkt 2021
(c) proplanta
Die Ursachen sind auf der Angebotsseite im geringeren Aufkommen an Schlachtvieh in Folge des kontinuierlichen Abbaus der Rinderbestände zu suchen. Auch die Importe gingen zurück.

Von Januar bis Mai wurde auch in der EU im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 5,9 % weniger Rindfleisch aus Drittländer importiert. Der Drittlandexport hat dagegen im selben Zeitraum zugenommen. Insgesamt waren auch auf dem Weltmarkt steigende Preise zu beobachten.

Nachfrageseitig wurde im ersten Halbjahr 2021 in Deutschland 4,9 % mehr Rindfleisch von privaten Haushalten eingekauft. Hinzu kommt der starke Wettbewerb der Schlachtunternehmen um Schlachtvieh zur Auslastung ihrer Kapazitäten. Die jetzige Öffnung der Außengastronomie sorgt zusätzlich für Impulse.

Jungbullen



Bei Jungbullen haben die Preise seit Jahresbeginn mehrere Stimmungswechsel erlebt. Ein preissensibel reagierendes Angebot der Mäster und ein unsteter Fleischmarkt infolge der Unsicherheiten im Gastronomiebereich ließen die Preise immer wieder schwanken.

Insgesamt hält sich der Jungbullenpreis allerdings saisonal erstaunlich gut, allerdings bremsen die hohen Preise den Fleischhandel. Die Nachfrage ist derzeit saisonal ruhig. Das Kaufinteresse beschränkt sich hauptsächlich auf Steakartikel. Trotzdem führt das sehr knappe Angebot in der laufenden Woche zu Preisaufschlägen von 4 – 6 ct/kg SG, weil die Abgabebereitschaft der Landwirte nach den Preisrückgängen der Vorwoche zurückging und für die Vermarktung im Zuge der anstehenden Erntearbeiten keine Zeit vorhanden ist.

Nach dem jüngsten Preisanstieg ist von einer Stabilisierung der Preise im August auszugehen. Das Angebot an Jungbullen dürfte weiterhin gering bleiben und das insgesamt relativ hohe Preisniveau stabilisieren.

In KW 29 wurde von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Südwesten für Jungbullen (E-P) im Schnitt 3,88 €/kg SG bezahlt. Bio-Jungbullen (E-P) erlösten im Juni bundesweit 4,74 €/kg SG.

Schlachtkühe



Das Angebot an Schlachtkühen ist ebenfalls weiterhin knapp. Nachfrageseitig bestand mit den europaweiten Lockerungen der Corona-Restriktionen in den letzten Monaten ein erheblicher Auffüllbedarf in der Gastronomie im Inland und in den Exportländern Frankreich, Spanien und Italien. Nun da die Lager wieder voll sind, pendelt die Nachfrage wieder zurück und die Preise gaben in den letzten Wochen wieder etwas nach.

Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Marktgebiet wurde in KW 29 3,29 €/kg SG (E-P) bezahlt. Bio-Schlachtkühe (E-P) erlösten im Juni bundesweit im Durchschnitt 3,74 €/kg SG.

Schlachtfärsen



Auch Färsenfleisch konnte bis Ende Juli eine positive Preisentwicklung verzeichnen und erreichte in der Spitze einen Preis von 3,70 €/kg SG. Nachfrageseitig getrieben wurde die positive Preisentwicklung von der Öffnung der Gastronomie und den guten Absatz in das Exportland Italien. Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Südwesten wurden in KW 29 für Färsen 3,65 €/kg SG (E-P) bezahlt. Im Februar erlösten Bio-Schlachtfärsen (E-P) bundesweit 4,71 €/kg SG.

Kälber



Im ersten Halbjahr 2021 haben private Haushalte in Deutschland gg. Vorjahr rund 20 % mehr Kalbfleisch nachgefragt. Auch die Nachfrage aus der Gastronomie, besonders nach den Teilstücken aus dem Hinterviertel und der Absatz der Teilstücke aus dem Vorderviertel für die Dönerherstellung stützen aktuell den Kälberpreis. Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Südwesten wurde in KW 29 durchschnittlich 5,57 €/kg SG (E-P) bezahlt.

Im Juli hielten sich die Preise für Fleckviehbullenkälber auf relativ hohen Niveau. Die rege Nachfrage sorgt bei einem zuletzt sehr knappen Angebot zu weiter anziehenden Preisen. In KW 30 wird in Baden-Württemberg im Schnitt 5,40 €/kg LG gemeldet.

Auch die Situation bei schwarzbunten Bullenkälbern hat sich gedreht. Deutschlandweite wurden Ende Juni rund 120 €/Kalb gemeldet. Nach der Einstallung der Kälber für das Weihnachtsgeschäft hat die Nachfrage der Mäster nun nachgelassen und die Preisspitze ist überschritten. In Baden-Württemberg wurde für die KW 30 ein durchschnittlicher Preis von 75 €/Kalb gemeldet.
LEL Schwäbisch Gmünd
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