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29.05.2023 | 14:51 | Getreideabkommen 

Russland blockiert wichtigen Hafen von Juschny

Kiew - Trotz der am Mitte Mai erzielten Verlängerung des Getreideabkommens läuft der Export aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen noch immer nicht rund.

Getreideladung
Kiew: Grober Verstoß gegen die unterzeichnete Vereinbarung - Mehr als 1,5 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Erzeugnisse warten auf ihre Verladung - Kritik auch vom US-Außenministerium - Zur Ernte 2023 wird in der Ukraine eine Aussaatfläche von 13 Millionen Hektar erwartet. (c) proplanta
Gemäß dem Abkommen darf die Exportware über die drei Häfen Odessa, Tschernomorsk, und Juschny verschifft werden. Allerdings blockiert Russland nach ukrainischen Angaben bereits seit Ende April den Hafen von Juschny.

Moskau weigere sich weiterhin ohne Angabe von Gründen, fertig beladene Schiffe im Hafen von Juschny zu kontrollieren und zu registrieren, kritisierte die Ukraine. Alle dort angemeldeten Schiffe seien sowohl von der Registrierungsliste als auch vom Inspektionsplan gestrichen worden.

In dem Hafen sollen laut Kiew aktuell mehr als 1,5 Mio t landwirtschaftlicher Erzeugnisse verladen werden, die für zehn afrikanische und asiatische Länder vorgesehen sind. Insgesamt 26 Schiffe warteten in türkischen Hoheitsgewässern auf grünes Licht für die Übernahme der Ladung.

Kiew wertete das Vorgehen Russlands als groben Verstoß gegen das unterzeichnete Abkommen. Auf diese Weise habe Moskau einen neuen Weg gefunden, die Wirksamkeit der Schwarzmeerinitiative zur verringern. Juschny sei hinsichtlich der Umschlagszahlen der größte Hafen der Ukraine, und seine Stilllegung werde die Exportmengen deutlich verringern.

Klarer Verstoß gegen Verpflichtungen



Auch das US-amerikanische Außenministerium warf Moskau vor, das Funktionieren des Getreidehandels zu verhindern. „Russland hält sich nicht an seine Verpflichtungen im Rahmen der Schwarzmeerinitiative“, kritisierte der Sprecher des Ministeriums, Matthew Miller, am Dienstag.

Alle Seiten hätten sich darauf geeinigt, ungehinderte Exporte ukrainischer Lebensmittel aus drei Häfen zu ermöglichen. Die Weigerung Russlands, Schiffe aus einem dieser drei Häfen zuzulassen, sei ein klarer Verstoß gegen seine Verpflichtungen im Rahmen des Getreideabkommens.

Minengefahr bleibt Herausforderung



Unterdessen meldete der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal Fortschritte bei der Mienenräumung im Land. Im Rahmen der Minenräumung seien 110.000 ha vermessen und mehr als 600.000 Sprengsätze gefunden worden, teilte Schmyhal vergangene Woche mit.

Die Arbeit der Minenräumer habe den Landwirten die Aussaat auf ihren Ackerflächen ermöglicht, insbesondere in den Grenzregionen. Dennoch bleibe die Minengefahr eine Herausforderung für die Landwirte und das ganze Land.

Nach Angaben des Premierministers wurden trotz aller Schwierigkeiten bereits mehr als 10 Mio ha Landwirtschaftsfläche für die diesjährige Ernte bestellt. „Insgesamt erwarten wir in diesem Jahr eine Aussaat auf mehr als 13 Mio ha“, sagte Shmyhal. Damit würden die Inlandsnachfrage voll befriedigt und ein erheblicher Spielraum für den Export gelassen, was wiederum die heimische Wirtschaft stütze.
AgE
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