Russland erhöht Exportquoten für Stickstoffdünger um 750.000 Tonnen
Moskau - Die russische Regierung hat die bis Ende 2022 geltenden Exportquoten für Stickstoffdünger um 750.000 t erhöht.
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Darauf hat die Nachrichtenagentur Interfax vergangene Woche hingewiesen. Per Erlass von Premierminister Michail Mischustin wurde das Kontingent für die Ausfuhr von Harnstoff um 400.000 t aufgestockt; bei Ammoniumnitrat beträgt die Erhöhung 200.000 t und bei Harnstoff-Ammoniumnitrat-Gemischen (HAN) 150.000 t. Damit liegt die Gesamtmenge der Quoten für das zweite Halbjahr 2022 nun bei etwas mehr als 9 Mio. t.
Nach vorläufigen Schätzungen des Moskauer Agrarressorts könnte der russische Export von Düngemitteln in diesem Jahr mengenmäßig um etwa 10 % zurückgehen, berichtete Interfax. Trotz der aktuell bestehenden Sanktionen gegen Russland wie die Abkopplung der Banken vom SWIFT-System, Problemen mit Frachtschiffen und eingefrorenen Bankkonten, erlaubten es die derzeitigen Marktbedingungen aber, beim Düngerexport das wertmäßige Exportniveau zu halten.
Das Ministerium rechne nicht Einbußen. „Die Aufstockung der Quoten wird es uns ermöglichen, die Produktionsmengen von Stickstoffdüngern zu erhalten und eine Überbelegung der Lager zu verhindern“, kommentierte der stellvertretende Industrie- und Handelsminister Michail Iwanow die Entscheidung. Die russische Regierung hatte am 1. Dezember 2021 Quoten für den Export von Stickstoff- und Mehrnährstoffdüngern eingeführt.
Diese Maßnahme soll nach derzeitigem Stand bis zum 31. Dezember 2022 in Kraft bleiben. Für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Mai 2023 ist allerdings eine Verlängerung der Quoten in Höhe von 7 Mio. t für Stickstoffdünger und 4,9 Mio. t für Mehrnährstoffdünger geplant.