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20.12.2017 | 13:31 | Preisschwankungen 

Schmidt: Milchpreise durch neue Vertragsgestaltung stabilisieren

Dresden - Sachsens Agrarminister Thomas Schmidt (CDU) will die Berg- und Talfahrt bei den Milchpreisen beenden und schlägt deshalb eine andere Vertragsgestaltung zwischen Erzeugern, Molkereien und dem Handel vor.

Milchpreise 2017
Bei den Milchpreisen gibt es immer wieder starke Schwankungen. Für die Erzeuger bedeutet das mangelnde Planbarkeit. Deshalb gibt es immer wieder Bemühungen, diesen Zustand zu beenden. (c) proplanta
Allerdings sei dabei auch der richtige Zeitpunkt entscheidend, sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur. «Darüber muss man reden, wenn die Milchpreise oben sind.»

Momentan würden die Erzeuger mit den Molkereien Lieferverträge abschließen, in denen weder ein Preis noch die Menge stehe, erklärte Schmidt. Der Verarbeiter wiederum stehe in der Pflicht, dem Erzeuger die gesamte Milchmenge abzunehmen. Damit gebe es für keine der Seiten Planungssicherheit. «So etwas gibt es bei keinem anderen Produkt der Landwirtschaft, weder bei Getreide noch Fleisch.»

Laut Schmidt nimmt der Einfluss des Weltmarktes auf die Preisentwicklung landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu. Selbst geringe Überproduktionen oder geringe Verknappungen würden auf die Preise durchschlagen. Bei Milch habe man zuletzt das Phänomen beobachten können, dass sich ihr Fettanteil in Form von Butter verteuerte, der Preis für Magermilchpulver aber konstant oder sogar rückläufig war.

Schmidt hält einen Milchpreis von 35 Cent pro Liter für notwendig. In der Zeit des Preisverfalls hätten Hilfsprogramme von EU, Bund und Sachsen geholfen, die schwierige Lage zu überwinden. Dennoch reiche der danach erfolgte Preisanstieg auf knapp 40 Cent noch nicht aus, um die aufgelaufenen Verluste zu kompensieren. Dies könne nur durch eine dauerhafte Stabilisierung des Preisniveaus auf hohem Niveau erfolgen.  
dpa
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