Allerdings sei dabei auch der richtige Zeitpunkt entscheidend, sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur. «Darüber muss man reden, wenn die Milchpreise oben sind.»
Momentan würden die Erzeuger mit den
Molkereien Lieferverträge abschließen, in denen weder ein Preis noch die Menge stehe, erklärte Schmidt. Der Verarbeiter wiederum stehe in der Pflicht, dem Erzeuger die gesamte
Milchmenge abzunehmen. Damit gebe es für keine der Seiten Planungssicherheit. «So etwas gibt es bei keinem anderen Produkt der
Landwirtschaft, weder bei Getreide noch Fleisch.»
Laut Schmidt nimmt der Einfluss des Weltmarktes auf die
Preisentwicklung landwirtschaftlicher
Erzeugnisse zu. Selbst geringe Überproduktionen oder geringe Verknappungen würden auf die Preise durchschlagen. Bei Milch habe man zuletzt das Phänomen beobachten können, dass sich ihr Fettanteil in Form von Butter verteuerte, der Preis für
Magermilchpulver aber konstant oder sogar rückläufig war.
Schmidt hält einen
Milchpreis von 35 Cent pro Liter für notwendig. In der Zeit des Preisverfalls hätten Hilfsprogramme von EU, Bund und Sachsen geholfen, die schwierige Lage zu überwinden. Dennoch reiche der danach erfolgte Preisanstieg auf knapp 40 Cent noch nicht aus, um die aufgelaufenen Verluste zu kompensieren. Dies könne nur durch eine dauerhafte Stabilisierung des Preisniveaus auf hohem Niveau erfolgen.