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15.11.2016 | 11:39 | Getreidemarkt 

Schwarzmeerraum wird globale Kornkammer

Hannover - Nach aktuellen Prognosen des internationalen Getreiderates (IGC) werden Russland, die Ukraine und Kasachstan 2016/17 mehr als ein Drittel des weltweiten Importbedarfs an Weizen und Weizenerzeugnissen decken.

Getreidemarkt
(c) proplanta
Im Wirtschaftsjahr 2015/16 haben diese Länder gemeinsam bereits rund ein Drittel der weltweiten Weizenexporte bestritten, das entspricht 50,1 Mio. Tonnen (t), teilt der Landvolk Pressedienst mit. 25,4 Mio. t hat allein Russland in diesem Zeitraum exportiert, 2013/14 waren es noch 18,5 Mio. t, 2014/15 bereits 22,2 Mio. t.

Die Experten des Getreiderates schätzen, dass die russischen Weizenexporte im Zeitraum 2016/17 noch einmal auf die Rekordmenge von 30,7 Mio. t gesteigert werden könnten. Die Ukraine konnte die Weizenexporte zwischen 2013/14 und 2015/16 von 9,5 auf 17,4 Mio. Tonnen steigern.

Im aktuellen Wirtschaftsjahr gehen die Getreideexperten von einer Exportmenge von 14,9 Mio. Tonnen aus. Die ukrainischen Landwirte mussten wegen extremer Trockenheit während der Vegetationsperiode große Ertragseinbußen hinnehmen.

Davon blieben auch die europäischen Getreidebauern nicht verschont. Anbau und Ernte 2016 waren einerseits von Unwettern und Starkregen und andererseits von extremer Trockenheit bestimmt. Vor allem die französischen Landwirte bekamen die Auswirkungen dieser Wetterkapriolen zu spüren. Da Frankreich größter EU-Weizenexporteur ist, hinterlässt dies deutliche Spuren in der Exportstatistik.

Ertragseinbußen gab es aber europaweit in der Landwirtschaft. Nach Schätzungen der IGC ernteten die Landwirte aktuell etwa ein Viertel Getreide weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die EU28 exportierte im Vorjahreszeitraum 33,9 Mio. t Weizen, für den aktuellen Zeitraum gehen die Schätzungen von 26,0 Mio. t aus. 2016 wurden in Deutschland 24,2 Mio. t Weizen auf 3,14 Mio. Hektar Fläche geerntet.

Etwa fünf Mio. t werden in Drittländer exportiert, damit ist Deutschland einer der wichtigsten Weizenexporteure der EU. In Niedersachsen wird Weizen auf rund 425.000 Hektar angebaut, die Erntemenge im vergangenen Jahr belief sich auf 3,8 Mio. Tonnen.

In diesem Jahr wurden in Niedersachsen 3,6 Mio.t Weizen auf 403.000 Hektar geerntet. Niedersachsens Getreidebauern profitieren im Export von der Nähe zu wichtigen Binnen- und Seehäfen, wesentliche Kunden bleiben aber die hiesigen Verarbeiter von den Mühlen bis zu den Futtermittelherstellern.
LPD
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