Im Jahr 2010 waren es noch knapp 216.100 Betriebe. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank damit die Zahl der viehhaltenden
Betriebe in den vergangenen zehn Jahren um 22 %. Das geht aus den endgültigen Ergebnissen der
Landwirtschaftszählung 2020 hervor. Insgesamt hielten damit 64 % der rund 262.800 landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland
Vieh – dies entspricht einem Rückgang um 8 Prozentpunkte gegenüber 2010.
Rinder: Weniger, aber größere Betriebe, vor allem bei MilchkühenIn den viehhaltenden Betrieben war die
Rinderhaltung am meisten verbreitet. Insgesamt 108.000 Betriebe oder 64 % aller Betriebe mit
Viehhaltung hielten 2020 zusammen 11,3 Millionen Rinder. Im Jahr 2010 gab es noch 144.900 Betriebe mit insgesamt 12,5 Millionen Rindern. Damit ging die Zahl der Betriebe um 25 % und der
Rinderbestand um 10 % zurück. Die durchschnittliche Zahl der Rinder pro
Betrieb erhöhte sich dementsprechend von 87 auf 104.
Die Zahl der Milchviehbetriebe sank sogar um fast 40 %, auf nunmehr gut 54.300 Betriebe mit rund 3,9 Millionen Milchkühen. Die durchschnittliche Zahl der Milchkühe pro Betrieb stieg gegenüber 2010 von 46 Milchkühen je Betrieb auf 72.
Schweine: Strukturwandel vollzieht sich besonders deutlichIm Jahr 2020 hielten in Deutschland fast 31.900 Betriebe knapp 26,3 Millionen Schweine. Zehn Jahre zuvor waren es noch gut 60.100 Betriebe mit rund 27,6 Millionen Schweinen. Insbesondere bei den schweinehaltenden Betrieben zeigt sich ein deutlicher Strukturwandel zu weniger, aber größeren Betrieben: So verringerte sich innerhalb von zehn Jahren die Zahl der Betriebe mit Schweinehaltung um 47 %, der
Tierbestand ging aber nur um 5 % zurück. Die durchschnittliche Zahl der Tiere pro Betrieb stieg damit von 459 auf 826 Tiere.
Hühner und Legehennen: leichter Anstieg bei Haltungsplätzen seit 2016Bei den Betrieben mit Hühner- und
Legehennenhaltung sank die Zahl der Betriebe in den letzten zehn Jahren um etwa 15 % von 58.200 Betrieben auf 49.400. Da Geflügelbestände aufgrund der kurzen Produktionszyklen stark schwanken, sind die Tierbestände ein wenig geeigneter Indikator zur Darstellung der Entwicklung in der
Geflügelhaltung – die Zahl der Haltungsplätze erlaubt hier verlässlichere Aussagen, allerdings werden diese erst seit 2016 erhoben. Für Hühner gab es demnach im Jahr 2020 etwa 186,3 Millionen Haltungsplätze, dies ist ein Anstieg um 1,2 % gegenüber dem Jahr 2016 (184,1 Millionen Haltungsplätze in 47.200 Betrieben).
Konzentration der Schweinehaltung in Niedersachsen und Nordrhein-WestfalenDie Tierhaltung wird in den einzelnen Bundesländern von unterschiedlichen Tierarten bestimmt: In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wird mehr als die Hälfte aller Schweine in Deutschland gehalten. Die Geflügelhaltung ist mit 50 % der gesamten Haltungsplätze besonders auf Niedersachsen konzentriert. Spitzenreiter bei der Rinderhaltung ist weiterhin Bayern – hier stehen 26 % des Gesamtbestandes.