Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.04.2023 | 01:06 | Schlachtschweine 

Schweinemarkt: Fleischverkäufe unter den Erwartungen

Bonn - Zwar hat der Mai begonnen, doch den Händlern wird das Schweinefleisch zum Start der Grillsaison nicht aus den Händen gerissen.

Schlachtschweine
Start in die Grillsaison verzögert sich weiter - Knappes Schweineangebot reicht für begrenzten Bedarf der Schlachter aus - VEZG-Preis bleibt mit 2,33 Euro stabil - Auch in den Nachbarländern unveränderte Schlachtschweinepreise - Maximale Notierungsminus in Frankreich - Drittlandsexport von EU-Schweinefleisch schwierig. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung der Verbraucher und das wechselhafte Wetter bringen nicht genug Nachfrageimpulse, damit die Fleischhersteller höhere Verkaufspreise am Markt durchsetzen können. So stand zuletzt am Lebendmarkt in Deutschland ein überschaubares Schlachtschweineangebot dem verhaltenen Bedarf der Schlachtunternehmen gegenüber; der Markt war ausgeglichen.

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch ließ am Mittwoch (26.4.) ihre Leitnotierung für Schlachtschweine auf dem Vorwochenniveau mit 2,33 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert. Ähnlich sah die Situation in Österreich aus. Eher schleppend verlaufe der Warenstrom vom Schlachtband bis ins Fleischregal und ende auch wieder verstärkt im Gefrierlager, berichtete der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV). Obwohl das aktuelle Schweineangebot rund 10 % unter dem Vorjahresniveau liegt, reichte es für den Bedarf der Schlachter aus.

Die VLV-Notierung blieb mit 2,39 Euro/kg SG ebenfalls unverändert. Auch in Belgien und den Niederlanden änderte sich an den Ankaufspreisen für Schlachtschweine zum Monatswechsel nichts. Bei Danis Crown (DC) endete vorerst der Zwischenspurt beim Anheben der Einkaufspreise für Schlachtschweine; sie blieben mit umgerechnet 1,85 Euro/kg SG stabil. Der große Abstand zu den Nachbarländern wurde nicht weiter verkürzt.

Der Export von gefrorenem Schweinefleisch aus Europa sei stabil, aber es sei aufgrund des Wettbewerbs mit günstigen Offerten aus Brasilien und den USA sehr schwierig, die Verkaufspreise anzuheben, berichtete das Unternehmen.  

Knappes Lebendangebot in Spanien



In Spanien blieb die Schlachtschweinenotierung am Mercolleida zuletzt mit 2,025 Euro/kg Lebendgewicht (LG) ebenfalls unverändert. Obwohl das Lebendangebot zuletzt um 6 % unter dem Niveau der Vorjahreswoche lag und Schlachttiere fehlten, war aufgrund der schwierigen Situation am Fleischmarkt kein Notierungsplus möglich, so der Mercolleida.

Nötig sei bei dem Verbrauchsrückgang in der EU für höhere Preise eine Ausweitung der Drittlandsexporte, damit nicht nur Schweine, sondern auch Fleisch am Binnenmarkt knapper werde. In Frankreich setzte sich unterdessen die Preiskorrektur nach unten weiter fort. Die Notierung für Schlachtschweine am Marché du Porc Breton (MPB) brach im Vorwochenvergleich um den maximal möglichen Betrag von 6 Cent auf 2,242 Euro/kg SG ein.

Die anstehenden Feiertagswochen mit reduzierten Schlachtungen sowie die mäßige Fleischnachfrage würden den Bedarf der Schlachtunternehmen begrenzen, so der MPB. Auch in Italien gab die nationale Schlachtschweinenotierung nach, und zwar um gut 2 Cent/kg LG. Grund dafür waren laut Analysten die nicht mehr passenden Margen der Fleischhersteller. 

EU-Durchschnittpreis befestigt



In der gesamten EU war in der Woche zum 23. April noch eine Befestigung der Schlachtschweinepreise festzustellen. Laut Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im Mittel der Mitgliedstaaten mit 239,53 Euro/100 kg SG abgerechnet; das waren 1,81 Euro oder 0,8 % mehr als in der Vorwoche. Mitverantwortlich dafür war Polen, wo die Schlachtunternehmen für die Tiere einen Aufschlag von 3,9 % zahlten.

Aktuell berichten Händler von einem dort sehr knappen Schweineangebot, was beispielsweise auch zu einem recht lebhaften Verkauf von Schweinehälften nach Polen führt. Zudem konnten sich in der Berichtswoche laut Kommission die Mäster in Rumänien, Estland, Dänemark und Spanien über Zuschläge zwischen 0,5 % und 0,9 % freuen.

Unverändertes Geld erhielten sie für ihre Tiere in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Österreich. Nur knapp behaupten konnten sich die Schlachtschweinepreise mit Abschlägen von 0,2 % bis 0,6 % in Ungarn, Schweden, Bulgarien und Tschechien. Das größte Minus wurde mit 1,0 % für Slowenien ausgewiesen.
EU-Marktpreise für SchlachtschweineBild vergrößern
EU-Marktpreise für Schlachtschweine
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Schweinefleischexport: Vion stößt in US-Versorgungslücke

 Globale Erzeugung von Schweinefleisch soll 2024 sinken

 Notierungsabschlag beim Schlachtschweinepreis verweigert

 EU-Schweinemarkt: Warten auf Nachfrageimpulse

 Schlachtschweinemarkt weiter stabil

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken