Immerhin scheint sich die Lage am
Fleischmarkt aber etwas stabilisiert zu haben, und die Preise sind laut Analysten im Mittel nicht mehr gefallen.
Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) konnte ihre Notierung für Schlachtschweine am Mittwoch (25.8.) auf dem erniedrigten Niveau von 1,30 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) stabil halten; diesmal ohne großen Preissenkungsdruck der Schlachtbetriebe. Ihr zufolge ist das im Vergleich zu den Vorjahren kleine Inlandsangebot am
Schlachtschweinemarkt für die ruhige Nachfrage der Schlachtbetriebe ausreichend.
Marktbeobachtern zufolge sind im Nordwesten schlachtreife Schweine im Verhältnis zur Nachfrage eher zu zahlreich verfügbar; im Süden sei der Markt ausgeglichener. Beim südlichen Nachbarn Österreich hielt die Leitnotierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) allerdings nicht Stand; sie wurde um 5 Cent auf 1,54 Euro/kg SG herabgesetzt.
Erstmals seit April sei keine gänzliche Markträumung bei den Schlachtschweinen gelungen, berichtete der VLV. Grund dafür sei die Reaktion namhafter Schlachtbetriebe gewesen, die infolge der angewachsenen Preisdifferenz zu Deutschland manches internationale Geschäft nicht durchgeführt hätten.
Angesichts des größer werdenden Lebendangebotes und mit Blick auf das europäische Preisgefüge sei die Notierung nach unten korrigiert worden. Nach mehrfachen Senkungsrunden ließ
Danish Crown seinen Ankaufspreis für Schlachtschweine zuletzt unverändert.
Die Situation am EU-Markt für frisches
Schweinefleisch habe sich bei leicht anziehender Nachfrage etwas stabilisiert, berichtete das Unternehmen. Ob sich die Stabilisierung verfestige, hänge aber auch von der Entwicklung des Schweineangebots in der EU ab. Hier sei Spanien eine große Unbekannte, denn dort, wie in ganz Südeuropa, werde mehr geschlachtet, sobald die Temperaturen nach dem Sommer sinken würden.
Preisschwächen in Südeuropa
In Spanien selbst hat sich der ab Mitte Juni begonnene
Preisverfall am Schlachtschweinemarkt nach dem Ausfall der chinesischen Käufer in dieser Woche mit abgeschwächtem Tempo fortgesetzt. Die Notierung am Mercolleida ging um 1 Cent auf 1,233 Euro/kg Lebendgewicht (LG) zurück.
Die
Schlachter drängten auf eine höhere Notierungssenkung, um den Preisnachteil gegenüber anderen EU-Wettbewerbern abzumildern. Gleichzeitig sind sie bei ausgebauten Kapazitäten und saisonal knappem Angebot aus Gründen der Fixkostenbelastung aber auch „gezwungen“, eine gewisse Zahl an Tieren zu schlachten, was den Preisdruck am Lebendmarkt mildert.
Bei den Exporten nach China hat sich laut Mercolleida keine Verbesserung ergeben. Unterdessen ist in Italien die Phase der entgegen dem EU-Trend steigenden
Schlachtschweinepreise vorbei. Die nationale Notierung gab erstmals seit Wochen wieder nach, und zwar um 3,3 Cent/kg LG.
Die Nachfrage für Edelteile hat mit der Abreise von Touristen nachgelassen und zu deutlichen Preisabschlägen für diese Teilstücke geführt. Zudem war der Margendruck bei den
Schlachtunternehmen so groß geworden, dass sie erheblichen Druck für eine Notierungskorrektur aufbaut hatten.
Positiv kann aus Italien, aber auch einigen anderen Ländern berichtet werden, dass die Fleischwaren- und Wursthersteller nach den Sommerferien wieder ihre Produktion aufgenommen haben und in diesem Teilsegment des Fleischmarktes die Nachfrage gestiegen ist.
Talfahrt setzt sich fort
In der Woche zum 22. August waren Schlachtschweine der Handelsklasse E im Mittel aller Mitgliedstaaten nach Angaben der Brüsseler Kommission mit 144,92 Euro/100 kg SG abgerechnet worden; das waren 1,97 Euro oder 1,3 % weniger gewesen als in der Vorwoche.
Der negative Preisabstand zum vergleichbaren Vorjahresniveau belief sich auf 12,8 %. Aus fast allen Ländern wurden rückläufige Schlachtschweinepreise gemeldet. Die stärksten Abschläge gab es dabei mit 3,6 % in Dänemark und mit jeweils 3,0 % in Deutschland und in Irland. Die
Mäster in Spanien mussten um 1,9 % geringere Preise akzeptieren. Zudem kürzten die Schlachtbetriebe in Tschechien, Belgien, Österreich und Schweden ihre Auszahlungsleistungen zwischen 0,6 % und 1,1 %.
Für Frankreich und die Niederlande wurden hingegen stabile Schlachtschweinepreise angegeben. Zu den wenigen Ländern, in denen sich die Tiere verteuerten, gehörten laut Kommission Polen mit einem Plus von 0,6 % und Litauen mit einem Zuschlag von 1,9 %.