Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) verzeichnete bei ihren Anmeldungen von schlachtreifen Schweinen zuletzt ein abnehmendes Angebot und sprach von insgesamt „ausgeglichenen Angebots- und Nachfrageverhältnissen“.
Die Folge war am Mittwoch (24.11.) eine unveränderte Schachtschweinenotierung von 1,20 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). Das bundesdeutsche Schlachtaufkommen lag laut der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) zuletzt um rund 130.000 Tiere oder etwa 13 % unter dem Niveau von 2019, also vor dem Ausbruch der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) und der Corona-Pandemie.
Knapp sind die Schlachtschweine derzeit aber nicht, da nach wie vor die Kapazitäten bestimmter Schlacht- und Zerlegebetriebe durch Corona-Fälle und Quarantänemaßnahmen begrenzt sind, was sich bei steigenden Inzidenzen eher verschlimmern dürfte.
Der Fleischabsatz hat sich durch das anlaufende Weihnachtsgeschäft belebt, wovon besonders der Absatz von Verarbeitungsware und edlen Teilstücken profitiert. Größere Preiszuschläge gab es Analysten zufolge im Verkauf aber nicht. Die verschärften Corona-Maßnahmen haben den Fleischvermarktern zufolge bereits einen negativen Einfluss auf den Absatz im Foodbereich. In Österreich hat der landesweite Lockdown diese Woche, wie der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) berichtete, bereits die Vermarktung in Richtung Hotellerie und Gastronomie deutlich beeinträchtigt.
Die Erfahrungen aus den vorherigen Lockdowns, bei denen der Absatz im
Lebensmitteleinzelhandel bei Fleisch um rund 20% zugenommen habe, lasse die
Fleischbranche auf eine ähnliche Entwicklung hoffen. Allerdings sei davon laut namhaften
Schlachtunternehmen noch nichts zu spüren. Die VLV-Notierung wurde mit 1,45 Euro/kg SG dennoch bestätigt.
Notierungsplus in Italien
Auch in anderen Ländern der Europäischen Union blieben die
Schlachtschweinenotierungen unverändert. In Belgien wurde ebenfalls von einem nachlassenden Druck am Lebendmarkt und einem anziehenden Hälftenverkauf nach Osteuropa berichtet.
Trotz der freundlicheren Stimmung blieben die Ankaufspreise für Schlachtschweine unverändert. Dies galt auch für Dänemark, wo
Danish Crown berichtete, dass sich das Weihnachtsgeschäft am
EU-Binnenmarkt positiv bemerkbar mache. Doch müssten
Konsum und damit die Nachfrage einen Gang hochschalten, um die Psychologie des Marktes voranzutreiben, damit sich die Preise wirklich nach oben bewegten. Allerdings sorge die Corona-Entwicklung für Unsicherheit bei den Kunden.
In Spanien blieb die Notierung am Mercolleida mit 1,02 Euro/kg Lebendgewicht (LG) ebenfalls stabil. Dort stehen sich weiterhin ein großes Schweineangebot und ein umfangreicher Bedarf der Schlachtbetriebe ausgeglichen gegenüber. In Frankreich konnte am Marché du Porc Breton die Notierung um 1 Cent auf 1,245 Euro/kg zulegen. Dabei war die Spanne der Gebote bei der Auktion mit 6,8 Cent recht groß, was den unterschiedlichen Bedarf und die Einkaufspolitik der Schlachtbetriebe widerspiegelte.
Am besten lief es vorige Woche für die
Mäster in Italien; die nationale Notierung wurde um 4,0 Cent/kg SG angehoben. Das Schlachtschweineangebot sei nicht sehr groß, aber die Fleischnachfrage im Vorweihnachtsgeschäft schon, hieß es bei dortigen Experten.
EU-Preis knapp behauptet
Bezogen auf das EU-Mittel hatten sich die
Schlachtschweinepreise in der Woche zum 21. November knapp behauptet. Laut Kommission wurden für Tiere der Handelsklasse E in den meldenden Ländern durchschnittlich 128,58 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 0,10 Euro oder 0,1 % weniger als in der Vorwoche. Den höchsten Abschlag von 3,6 % mussten dabei die kroatischen Mäster verkraften. Für Schweden, die Slowakei und Österreich wurden Abzüge von jeweils rund 1 % gemeldet.
Mit moderateren
Preissenkungen zwischen 0,5 % und 0,8 % kamen die Erzeuger in Dänemark, Polen und Slowenien davon. In Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Portugal zahlten die Schlachtbetriebe mehr oder weniger dasselbe wie in der Vorwoche. Dagegen stiegen die Auszahlungsleistungen in Belgien und Luxemburg um jeweils 0,7 % an. Zudem legten die Schlachtschweinepreise in Finnland, Lettland und Estland zwischen 1,0 % und 1,3 % zu. Stärker nach oben ging es nur in Litauen und Rumänien, wo sich die Mäster über Preiszuschläge von 3,4 % beziehungsweise 3,9 % freuen durften. Für Frankreich und Italien lagen keine Meldungen vor.