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26.02.2023 | 12:51 | Agrarprodukte 

Schweizer Bauernverband mahnt höhere Erzeugerpreise an

Brugg - Aus dem landwirtschaftlichen Berufsstand in der Schweiz kommt ein Hilferuf.

Schweizer Agrarprodukte
(c) proplanta
Die Mitglieder der Landwirtschaftskammer, dem Parlament des Schweizer Bauernverbandes (SBV), appellierten am Dienstag (21.2.) an die nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette - vom Erstabnehmer bis zum Einzelhandel -, sich durch entsprechende Anhebungen der Erzeugerpreise als „faire Partner der Landwirtschaft“ zu erweisen.

Trotz gestiegener Kosten sei von Seiten des Bundes keine Erhöhung der Direktzahlungen vorgesehen, beklagte der Bauernverband. Höhere Erlöse für die Landwirte seien deshalb mehr als gerechtfertigt. Viele Lebensmittel seien für den Endverbraucher bereits teurer geworden, ohne dass die Bauernfamilien angemessen vom Mehrpreis profitiert hätten. Der SBV verwies darauf, dass auch die Landwirtschaft von den steigenden Preisen für Produktionsmittel wie Energie, Diesel, Dünger, Futter sowie Maschinen und Investitionsgüter nicht verschont geblieben sei.

Im vergangenen Jahr hätten sich diese um rund 10 % erhöht; das entspreche Mehrausgaben für die Bauernfamilien in einer Größenordnung von umgerechnet rund 1 Mrd. Euro. Dank gewisser Anpassungen der Produzentenpreise sei es zwar gelungen, einen Teil dieser Mehrkosten abzufedern. Dennoch verbleibe den Schweizer Bauern ein gesamtlandwirtschaftliches Defizit von 200 Mio. Euro bis 300 Mio. Euro. Neben den gestiegenen Kosten für Vorleistungen komme im Pflanzenbau nun die Umsetzung der parlamentarischen Initiative „Absenkpfad“ hinzu, so der SBV.

Diese umfasse ehrgeizige Zielvorgaben zur Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und der Nährstoffverluste. Dafür seien ab diesem Jahr für alle Betriebe im ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN) die Vorgaben verschärft worden. Neben einer Abnahme der Erträge, einem zusätzlichen Arbeitsaufwand und höheren Produktionskosten bringe dies auch höhere Risiken im Pflanzenbau mit sich. Die Bauernfamilien brauchten deshalb für pflanzliche Produkte mindestens 10 % höhere Erlöse, um die Mehrkosten und Einbußen auszugleichen.
AgE
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