Der
Kontrakt mit Fälligkeit im November 2020 rutschte am Montag, 13.7., vorübergehend auf 8,72 $/ bu (283 Euro/t), erholte sich aber bis zum Freitag gegen 13.00 Uhr hiesiger Zeit und landete bei 8,77 $/bu (290 Euro/t); das waren 1,9 % weniger als das am 6. Juli erreichte Viermonatshoch.
Analysten begründeten die schwache Entwicklung zum Wochenstart vor allem mit Aussagen von US-Präsident Donald Trump, dass eine zweite Phase des Handelsabkommens zwischen den USA und China derzeit kein Thema sei. Außerdem gab es Bedenken, dass das „Reich der Mitte“ sein Importempo verlangsamen könnte, nachdem Trump eine
Verordnung zur Beendigung der wirtschaftlichen Vorzugsbehandlung für Hongkong unterzeichnet hatte. Anschließend sorgten aber dennoch chinesische Käufe von 522.000 t US-Sojabohnen für Preisauftrieb.
Rückenwind für die Kurse entstand auch durch die Trockenheit in wichtigen US-Sojaanbaugebieten. Unterdessen veranschlagte das amerikanische
Landwirtschaftsministerium (USDA) in seinem Juli-Bericht zu den internationalen Ölsaatenmärkten die Bohnenexporte nach China von September 2019 bis zum 2. Juli einschließlich bereits abgeschlossener Geschäfte für zukünftige Termine auf insgesamt 16,2 Mio. t. Damit würde die betreffende Menge im Vorjahreszeitraum zwar um 1,8 Mio. t übertroffen, aber der langjährige Durchschnitt deutlich verfehlt. Die gesamten Sojaimporte der Volksrepublik dürften sich in der laufenden Vermarktungssaison auf voraussichtlich 96 Mio. t summieren; Anfang Juni hatte das USDA noch 2 Mio. t weniger erwartet.
Begründet wurde diese Anpassung mit den zuletzt sehr umfangreichen Bohnenbezügen Chinas aus Brasilien. Die globale Sojabohnenerzeugung 2020/21 sehen die Washingtoner Beamten nun bei 362,5 Mio. t; das wären 25,4 Mio. t oder 7,5 % mehr als im Vorjahr. Diesem Volumen dürfte den Fachleuten zufolge ein weltweiter Verbrauch von 363,6 Mio. t Bohnen gegenüberstehen, womit die Vorjahresmenge um 15,2 Mio. t oder 4,4 % übertroffen würde. Im Einzelnen dürften die Ölmühlen ihre Verarbeitung auf 315,6 Mio. t Bohnen ausweiten, nach 304 Mio. t im Vorjahr. In der Folge würde sich das weltweite Produktionsdefizit um 10,2 Mio. t
Sojabohnen auf 1,1 Mio. t verringern.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8827 Euro