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08.05.2012 | 14:45 | Ölsaatenmarkt 

Externe Einflüsse lenken Soja- und Ölsaatenmärkte

Chicago - Wie sehr die agrarischen Rohstoffmärkte nicht von den fundamentalen Marktdaten, sondern von externen Befindlichkeiten wie der Stimmung an den Finanz- und Rohstoffmärkten allgemein, im Besonderen aber vom Rohöl, gelenkt werden, zeigt sich im Sojakomplex und bei den Ölsaaten.

Soja
(c) Norman Chan - fotolia.com
Trotz ständig sinkender Prognosen für die vor dem Abschluss stehende Sojaernte in Argentinien und Brasilien - neben den USA die Top-Exporteure auf der Welt - und trotz des anhaltenden Soja-Hungers Chinas sowie ungeachtet sich ständig verschlechternder Aussichten für die Rapsernte 2012 in der EU, machten vorige Woche die Sojanotierungen an der CBOT in Chicago eine scharfe Preiskorrektur von einem mehr als Zwei-Jahres-Hoch durch und brach der europäische Rapsfutures an der Euronext in Paris für die alte Ernte binnen einer Woche von EUR 500,75 auf EUR 472,50 pro t ebenso ein wie der für die neue Ernte von EUR 476,- auf EUR 466,25 pro t. Als einer der Auslöser dafür gilt die Befürchtung, das Wirtschaftswachstum Chinas könnte sich abbremsen.

Dabei prognostizierte der Hamburger Analyst Oil World zuletzt weiter sinkende Aussichten für die Rapsernte der EU im Jahr 2012. Demnach könnte der Ertrag von den ohnehin schon mageren 19,09 Mio. t im Vorjahr heuer auf 18,21 Mio. t auf ein Sechs-Jahres-Tief absinken.

Oil World steht damit ebenso wie die französische Analyse Strategie Grains aber im Widerspruch zur weit optimistischeren Europäischen Kommission. Diese nimmt in ihrem jüngsten Update der Vorschau auf die europäische Ölsaatenbilanz 2012/13 ihre Prognose für die Rapsernte 2012 in der EU zwar gegenüber dem März von 20,40 Mio. t auf 19,51 Mio. t zurück, liegt damit aber immer noch deutlich über den anderen Prognosen und sieht beim Raps im Jahresabstand sogar ein Ernteplus von 1,1 %. Deutlich im Minus sieht die Kommission dagegen die Ernten 2012 von Sonnenblumen (-18,6 %), Soja (-14,7 %) sowie Acker- und Puffbohnen (jeweils -7,8 %).

Oil World sieht auch schon für die laufende Saison 2011/12 wegen der Ernteausfälle in Südamerika eine reduzierte globale Ölsaatenproduktion von 426,7 Mio. t (2010/11: 445,7 Mio. t) mit einer sehr engen ratio stock-to-use von 15,0 % bei einem Defizit in der Versorgungsbilanz von 21,2 Mio. t, wobei die Sojabohnenernte im Jahresvergleich von 265,8 Mio. t auf 426,7 Mio. t abfallen soll. (AIZ/BMLFUW)


Aktuelle Sojabohnenpreise an der CBoT
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