Nach einer aktuellen Schätzung des Vereins für gentechnikfreien
Sojaanbau in Europa (Donau Soja) ist für 2021 von einem Erntezuwachs gegenüber dem Vorjahr um 1,2 % auf 9,4 Mio t Bohnen auszugehen. Davon dürften allein 3,32 Mio t Soja auf die Ukraine entfallen, was einem Plus von 530.000 t entsprechen würde. In diesem wichtigsten europäischen Erzeugerland sei die Ernte inzwischen abgeschlossen.
Auch für Russland, Deutschland und Österreich würden deutliche Produktionszuwächse angenommen. Laut dem Obmann von
Donau Soja, Matthias Krön, verkaufen die ukrainischen Exporteure nicht gentechnisch veränderte Ware zurzeit noch vorsichtig. Unklar sei, ob deren Ernteanteil immer noch bei 50 % liege oder rückläufig sei.
Die
Preisspanne für gentechnikfreie Bohnen in Deutschland beziffert der Verein für Mitte November auf 600 $/t (532 Euro) bis 620 $/t (550 Euro). In Serbien und der Ukraine würden sogar Preise von 650 $ (576 Euro) beziehungsweise 700 $ (621 Euro) je Tonne aufgerufen. Mit Blick auf das europäische Sojaareal für die kommende Vermarktungssaison rechnet Krön mit einer Ausweitung. Als Begründung führte der Experte die zurzeit sehr hohen Preise für
Stickstoffdünger an.
Wenn Dünger so teuer bleibe, dürfte der
Maisanbau zugunsten der Bohnen eingeschränkt werden, weil diese sich in Symbiose mit
Knöllchenbakterien selbst mit Stickstoff aus der
Luft versorgten. Dagegen sei Mais eine Kultur mit hohem Stickstoffbedarf, der zugeführt werden müsse, erläuterte Krön.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8867 Euro