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25.07.2021 | 10:30 | Gemeinsame Agrarpolitik 

Spanien plant Kappung der Direktzahlungen

Madrid - Im Rahmen der nationalen Umsetzung der zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) plant Spaniens Landwirtschaftsminister Luis Planas eine Kappung der Direktzahlungen.

Kappung der Direktzahlungen
Beihilfeobergrenze soll auf 100.000 Euro je Begünstigtem festgesetzt werden. (c) proplanta
Das geht aus dem Bericht über den Umsetzungsstand der GAP hervor, den Planas am Dienstag (20.7.) dem Ministerrat in Madrid vorgelegt hat. So soll für die Direktzahlungen eine Beihilfeobergrenze von 100.000 Euro je Begünstigtem festgesetzt werden. Außerdem soll es eine Degression dieser Beihilfen ab 60.000 Euro pro Betrieb geben. Dabei würden Lohnkosten und eine Umverteilungszahlung, die den ersten Hektaren zugutekomme, berücksichtigt. Regelungen zu dieser Umverteilungszahlung seien noch in der Erarbeitung.

Bei der Verteilung der Direktzahlungen will der Minister am regionalen Ansatz festhalten. Auf eine einzige „Flatrate“ für das gesamte Staatsgebiet werde verzichtet, weil man ansonsten der produktiven Vielfalt der spanischen Landwirtschaft nicht gerecht werde, erklärte Planas. Die Zahl der derzeit 50 Referenzregionen soll aber auf maximal 20 verringert werden. Daneben sollen gekoppelte Produktionsbeihilfen in bestimmten strategisch wichtigen und besonders sensiblen Sektoren wie dem Eiweißpflanzenanbau beibehalten werden.

Planas will außerdem eine Agrarpolitik „mit einer starken Umweltkomponente“. Deshalb sei vorgesehen, mehr als 40 % des Budgets für Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Schutz der Umwelt zu verwenden.

Um den Generationenwechsel zu fördern, soll die Junglandwirteförderung ausgebaut werden. Beabsichtigt ist beispielsweise, die jährliche Hektarbeihilfe an Junglandwirte fünf Jahre lang zu verdoppeln, wobei es eine Deckelung bei 100 ha geben soll. Der Minister betonte, dass die spanische Agrarpolitik „gerechter, sozialer und nachhaltiger“ werden werde.

Bei den Landwirten stoßen die Pläne indes auf heftige Kritik. Im Zentrum steht dabei die Verringerung der Zahl an Referenzregionen. In Regionen mit jetzt hohen Flächenprämien würden die Zahlungen bei einem Zusammenschluss mit Gebieten, wo die Hilfen derzeit niedriger ausfallen, zwangsläufig sinken.

Für den Förderzeitraum 2021 bis 2027 stehen in Spanien laut Angaben des Agrarressorts insgesamt 47,72 Mrd. Euro zur Verfügung; das ist trotz Brexit fast ebenso viel wie in der vorherigen Förderperiode. Die Landwirtschaft ist allerdings auch ökonomisch von wichtiger Bedeutung für das Land. Sie trägt etwas mehr als ein Zehntel zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt insgesamt noch rund 2,6 Millionen Menschen.
AgE
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