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23.09.2013 | 07:32 | Milchmarkt Österreich 

Stabiler Milchmarkt lässt Erzeugerpreise steigen

Brixen/Wien - Österreichs Milchwirtschaft ist im laufenden Jahr in einem stabilen Marktumfeld tätig: Sinkende Anlieferungen in Österreich und in Europa führen bei guter Exportnachfrage zu einem international steigenden Preisniveau bei Milchprodukten.

Milcherzeugung Österreich
(c) proplanta
Die österreichischen Molkereien zahlten den Bauern von Januar bis Juli 2013 einen durchschnittlichen Erzeugerpreis von 40,03 Cent brutto je kg (auf Basis des natürlichen Fettgehalts). Im Juli lag der Auszahlungswert im Bundesschnitt bei 40,97 Cent brutto und damit deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres von 34,76 Cent. Dies teilte heute Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), anlässlich der Eröffnung der Jahrestagung der heimischen Molkereibranche in Brixen, Südtirol, mit.

Der Hauptgrund für die positive Preisentwicklung ist die verringerte Anlieferung in Österreich, der EU, aber auch in wichtigen weltweiten Produktionsgebieten aufgrund widriger Witterungsbedingungen. Gleichzeitig zeigen wichtige Exportdestinationen wie etwa China eine starke Nachfrage, was die Märkte international in Bewegung gebracht hat.

"Die Erzeugerpreissteigerungen konnten in Österreich bei den Handelsketten erst später und in geringerem Ausmaß umgesetzt werden. Trotz der vergleichsweise geringen Erhöhungen der Konsumentenpreise in Österreich sind diese im langjährigen Durchschnitt noch immer niedrig, allein wenn man die allgemeine Indexentwicklung damit vergleicht. Milchprodukte im Preiseinstiegs-Segment kosten im Inland nach wie vor deutlich weniger oder gleich viel wie vor über 20 Jahren - und dies ohne Inflationsanpassung", gab Petschar zu bedenken.

Preisvergleiche der Arbeiterkammer irreführend



Der VÖM-Präsident bezeichnete in diesem Zusammenhang die wiederholten Preisvergleiche der Arbeiterkammer, bei denen Milchprodukte aus Berlin und Österreich alleine im Preis gegenübergestellt werden, als "höchst unpassend" und als "Affront" für die Milchbauern.

"Die AK-Vergleiche berücksichtigen weder Qualitätsunterschiede noch die damit zusammenhängenden Kosten. Wer es nicht verstanden hat, dass Milch aus Berggebieten etwas anderes ist, als solche aus Ställen mit über 1.000 Kühen, der hat sein Recht verwirkt, in der Agrarwirtschaft ernst genommen zu werden. Die österreichische Milch wird zu über 70 % in Berggebieten gemolken, ist 100 % gentechnikfrei und wird in kleinen bäuerlichen Betrieben mit hohem Arbeitsaufwand und Engagement nach strengen Tierschutzstandards tagtäglich produziert", stellte Petschar klar. Heimische Milch sei ein sehr hochwertiges Lebensmittel, mit ihr seien vielfältige Leistungen für die Gesellschaft verbunden.

Bauern brauchen faire Erzeugerpreise



"Für die österreichischen Bauern ist eine Erholung der Auszahlungspreise sehr wichtig, sie sind Leidtragende der Witterungsbedingungen und diverser Kostensteigerungen. Unser besonderer Qualitätslevel - also die flächendeckende Gentechnikfreiheit, hohe Tierschutz- und Umweltstandards sowie ein herausragender Bioanteil - gilt auch beim aktuellen Preisniveau und daher fallen auch in diesen Zeiten höhere Kosten an", so der Präsident.
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