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24.01.2022 | 16:18 | Bauernprotest 
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Streit um Düngebeschränkungen: Bauern wollen Verkehr lahmlegen

Neubrandenburg / Schwerin - Im Streit um die Düngeverordnung planen Landwirte an diesem Freitag eine Protestaktion, die große Teile des Verkehrs im Nordosten behindern könnte. 

Protest gegen Düngebeschränkungen
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(c) proplanta
Wie der Landesbauernverband am Montag in Neubrandenburg mitteilte, würden Hunderte Bauern aus dem ganzen Land mit Traktoren über Bundesstraßen nach Schwerin fahren. Dann soll die Landeshauptstadt am Vormittag zwei Stunden umfahren und an der Staatskanzlei eine Kundgebung abgehalten sowie eine Petition übergeben werden. Die Polizei rechnet mit deutlichen Verkehrsbehinderungen.

Mit dem Trecker-Korso wollen die Bauern gegen den neuen Entwurf der Landesdüngeverordnung und für effektiven Schutz des Grundwassers demonstrieren, wie eine Verbandssprecherin sagte. Mit dem Entwurf drohten vielen Bauern weniger Einnahmen, da sie weniger Nährstoffe ausbringen dürften, ohne dass der Zusammenhang mit Nitratwerten belegt sei. Zugleich wolle man auf die «desaströse Situation der Tierhalter» im Land aufmerksam machen.

In Mecklenburg-Vorpommern drohen laut dem Landwirtschaftsministerium auf fast der Hälfte aller Agrarflächen Düngebeschränkungen. So weist der Verordnungsentwurf 46 Prozent als «Rote Gebiete» mit zu hoher Nitratbelastung aus.

In einem ersten Entwurf im Dezember 2020 waren es nur 13 Prozent gewesen, diesen hatte jedoch das Greifswalder Oberverwaltungsgericht gekippt. Bauern hatten die Auswahl der Messstellen für die Nitratbelastung bemängelt und dafür auch Gutachten vorgelegt. Die oppositionelle CDU hat die Pläne der Regierung bereits kritisiert.
dpa/mv
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Kommentare 
Rolf schrieb am 06.02.2022 18:19 Uhrzustimmen(1) widersprechen(1)
Nun lasst man ruhig die Junglandwirte demonstrieren, die haben wenigstens eine Ahnung von ihrer Arbeit. Die Lebensgrundlagen zerstört sich unsere Konsumgesellschaft selbst. Mit gewissenlosem Konsum, Wachstum im Industrieexport und Landverbrauch für Logistik. Von Kreislaufwirtschaft keine Spur.
Sind nicht die größten Landeigentümer in Meckpomm biologisch wirtschaftende Quereinsteiger?
Da braucht sich doch kein Nichtlandwirt aufregen, wird doch jetzt alles besser dadurch.
Arp Eilers schrieb am 01.02.2022 15:25 Uhrzustimmen(1) widersprechen(10)
Es ist schon bitter, dass die subventionierte Landwirtschaft unsere Lebensgrundlagen mit ihrer guten landwirtschaftlichen Praxis bedroht.
Sie sollen doch endlich einsehen, dass ihre Vorgehensweise gescheitert ist.
Ich spende 1000 Spaten, bitte grabt euch ein und wir pflanzen Blumen drauf!!!
Dschingis Khan - König der Steppe schrieb am 25.01.2022 18:43 Uhrzustimmen(1) widersprechen(9)
Ich kann euch nicht wirklich mögen, euch Landwirte in MV.
Scheinbar wollt ihr die Agrarwüste in eurem (UNSEREM) Bundesland im Schnellverfahren einrichten.
https://www.ardmediathek.de/video/wissen-vor-acht-natur/agrarwuesten-in-deutschland/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3dpc3NlbiB2b3IgYWNodCAtIG5hdHVyLzdjMDhlNzhkLWE1ZmEtNDEyYS05YjBhLTVhMWJhMDliMTFhNg/#:~:text=Mit%20riesigen%20Feldern%20an%20Monokulturen,heimischen%20Insekten%2D%20und%20Tierarten%20darstellen.

Ist doch schon fast alles bei Euch in einem schlimmen Zustand, Wasser, Böden, Wald usw.
"Im Jahr 2020 wurden in Mecklenburg-Vorpommern rund 1,34 Millionen Hektar Land für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, standen damit knapp 60 Prozent der gesamten Landesfläche für Anbau, Haltung, Nutzung und Ernte von Erzeugnissen aus der Landwirtschaft zur Verfügung.
...
So lag im Jahr 2020 die durchschnittliche Größe der Betriebe im Land bei 281 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche je Betrieb
(Deutschland: 63 Hektar).
Im Rahmen der letzten Strukturerhebung aus dem Jahr 2016 wurde in Mecklenburg-Vorpommern noch eine durchschnittliche Betriebsgröße von 275 Hektar je Betrieb ermittelt.
Quelle:
https://www.laiv-mv.de/Pressemitteilungen/?id=171063&processor=processor.sa.pressemitteilung

"Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den waldärmsten Bundesländern Deutschlands. Auf nicht einmal einem Viertel der Landesfläche wächst überhaupt Wald. Mehr als die Hälfte davon sind forstlich genutzte Monokulturen - wahre Killer für die Artenvielfalt."
Quelle:
https://mecklenburg-vorpommern.nabu.de/natur-und-landschaft/wald/waldbewirtschaftung/15538.html
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