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29.01.2010 | 08:07 | Kälteperiode  

Tiere und Pflanzen kommen mit der Kälte gut zurecht

Hannover - Erst ein Winter mit Schnee und kräftigen Minusgraden ist nach der Meinung vieler Mitbürger ein richtiger Winter.

Schnee auf Getreide
(c) proplanta
Doch wo viele Menschen jetzt auf die Freigabe von Seen und Teichen zum Schlittschuhlaufen warten, bringt der Winter andernorts auch einige Härten mit sich. Die Tiere und Pflanzen in Niedersachsen kommen nach einer Umfrage des Landvolks Niedersachsen bisher mit der langanhaltenden Kälteperiode noch gut zurecht.

„Die starken Fröste traten vielerorts ja erst auf, als die Böden schon mit einer schützenden Schneedecke bedeckt waren“, betont Paul Steingröver vom Fachbereich Pflanzenschutz der Bezirksstelle der Landwirtschaftskammer in Bremervörde. Sein Kollege Wolfgang Rudolph von der Bezirksstelle Northeim bestätigt dies. Die Saaten seien durchaus angepasst an derartige Temperaturen, das Getreide sei gut bestockt und meistens nicht zu üppig entwickelt in den Winter gestartet.

Nur Kulturen, deren Saattermin aufgrund der Vorkultur zu spät gewesen sei, seien eventuell „Wackelkandidaten“. Beim Auftreten von Kahlfrösten ohne Schneeschutz könnten größere Schäden eintreten, diese ließen sich jedoch erst mit Beginn der Wachstumsperiode beurteilen.

Entgegen der üblichen Hoffnung auch von Hobbygärtnern beurteilen die Experten die Auswirkungen des Frosts auf den Schädlingsdruck eher skeptisch. Die Kälte durchbricht zwar den natürlichen Vermehrungskreislauf einiger Schädlingspopulationen, aber Käfern und Schnecken können selbst die derzeit herrschenden Temperaturen kaum etwas anhaben.

Die gilt auch für die landwirtschaftlichen Nutztiere. „Den Tieren selbst, seien es Rinder, Schafe, Ziegen oder landwirtschaftlich gehaltene Wildtiere, machen die derzeitigen Temperaturen nichts aus“, erklärt Dr. Dietrich Landmann, Leiter der Lehr- und Versuchanstalt für Tierhaltung in Echem.

Probleme ergeben sich in den modernen Haltungssystemen mit offenen Kaltluftställen für Milchkühe und Rinder. Die Tiere fühlen sich dort sehr wohl, doch vielerorts frieren die Wasserrohre und Tränken ein. Das bedeutet für die Hofbetreiber, dass sie die Versorgung ihrer Tiere mit Wasser selbst in die Hand nehmen müssen.

Da jede Milchkuh am Tag rund 100 Liter Wasser benötigt, leisten die Landwirte für das Wohl ihrer Tiere derzeit einen erheblichen Mehraufwand. Häufig funktionieren auch die Entmistungsanlagen oder Faltschieber in den Ställen aufgrund der gefrorenen „Hinterlassenschaften“ nicht mehr, so dass die Landwirte auch dort Hand anlegen müssen, damit die Tiere wieder sicherer laufen können.

Und auch die Futterwerbung ist in vielen Betrieben aufwändiger geworden, da die Abdeckfolie der Silagen immer wieder anfriert und von Hand gelöst werden muss. Dagegen steuern die Landwirte, die eher wärmeliebende

Tiere wie Schweine oder Geflügel halten, der winterlichen Kälte mit einem Aufdrehen der Stallheizungen entgegen. Dies geht zwar ins Geld, doch nur wenn die Tiere sich wohlfühlen, geht es auch den Landwirten gut. (LPD)
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