Der abgebildete aktuelle Mahlweizenchart (Matif, November 2010) besteht aus Tageskerzen, deren Höhe durch die jeweilige Kursbandbreite eines Handelstages bestimmt ist. Ein grüner „Kerzenkörper“ bedeutet, dass der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs des Handelstages lag (= steigende Kurse). Ein roter Kerzenkörper bedeutet das Gegenteil.
In der derzeitigen Rallye mit sehr hohen Umsätzen zeigen sich erste Zeichen der Ermüdung: Der lange „Docht“ der letzten Kerze, also der lange Strich über dem Kerzenkörper, deutet darauf hin, dass im Verlauf des gestrigen Handelstages kräftiger Preisdruck zwischen 235 EUR/t bis 225 EUR/t geherrscht hat. Diese Kursbandbreite konnten die Bullen nicht nachhaltig durchsetzen.
Eine Entscheidungshilfe, ob mit dem Verkauf trotzdem noch zu warten ist, bietet jetzt eine weitere Kurslücke, die zwischen dem Höchstkurs vom Mittwoch (zweitletzte Kerze, 210 EUR/t) und dem Tiefstkurs vom Donnerstag (letzte Kerze, 215 EUR/t) entstanden ist. Die Untergrenzen von Kurslücken stellen häufig eine Unterstützungslinie dar. Wird eine Unterstützungslinie auf Schlusskursbasis (!) eines Handelstages unterschritten, dann ist die Unterstützung charttechnisch durchbrochen und weitere Abgaben sind wahrscheinlich. Folglich ist zurzeit weiter abzuwarten, ob die Untergrenze der Kurslücke von 210 EUR/t durchbrochen wird. Dann wäre aus charttechnischer (und fundamentaler!) Sicht der Verkauf an der Warenterminbörse zum Zweck eines Absicherungsgeschäftes ratsam!
Wer allerdings noch mehr Nerven aufbringen will und auf eine erneute Kurserholung nach dem Durchbrechen der 1. Kurslücke hoffen will, sollte die 2. Kurslücke zwischen 195 EUR/t und 201 EUR/t aus der vergangenen Woche beachten: Bei 195 EUR/t liegt eine weitere Widerstandslinie, deren Durchbruch als ein weiteres Verkaufssignal interpretiert werden kann.
Über die weitere Entwicklung an den Märkten für Weizen, Raps, Sojabohnen und Mais hält Sie Klaus Knippertz unter
www.cereals-value.de auf dem Laufenden! (Kk)
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