Durch die Einsaat von Gründüngungspflanzen wie Senf, Ölrettich oder Phacelia lässt sich dies am besten erreichen. Diese bodenverbessernden Pflanzen sollten nur zerkleinert und angewelkt eingegraben werden. Gut verrotteter Kompost oder Stallmist ist ebenso geeignet.
Pflanzgut
Es sollten jährlich neue, amtlich anerkannte Pflanzkartoffeln verwendet werden, da beim Nachbau eigener Knollen Abbaukrankheiten den Ertrag bis zu 50 % schmälern können. Außerdem treten bei anfälligen Sorten (Nicola) verstärkt Ringnekrosen an den Knollen auf, die durch das Virus PVYNTN verursacht werden. Anerkanntes Pflanzgut ist beim Landhandel und den Genossenschaften auch in kleineren Mengen erhältlich.
Vorbereitung des Pflanzgutes Um einen raschen und gleichmäßigen Aufgang zu erreichen, sollten die Knollen 3 - 4 Wochen vor dem Pflanzen an einem hellen Ort bei Temperaturen von 12 - 15 °C vorgekeimt werden. Beim Auspflanzen darauf achten, dass die Keime nicht abbrechen.
Düngung Kartoffeln stellen hohe Ansprüche an eine ausgewogene Versorgung mit den Grundnährstoffen Phosphor, Kali und Magnesium. Die
Stickstoffdüngung sollte nicht zu hoch bemessen werden. Hohe Stickstoffdüngung fördert das Krautwachstum, die Anfälligkeit für Krautund Knollenfäule und mindert die Speisequalität. Organische Düngung mit Stallmist oder Kompost sollte möglichst bereits im Herbst eingearbeitet, und bei der Bemessung einer zusätzlichen Mineraldüngergabe im Frühjahr berücksichtigt werden. Bei Verwendung von Mineraldünger wird im Garten meistens Volldünger blau verwendet, der auch für Kartoffeln sehr gut geeignet ist. Es wird empfohlen 5 - 7 kg/ar, bzw. 50 - 70 g/m² vor dem Pflanzen in den Boden einzuarbeiten. Auf gut versorgten Böden, die im Herbst bereits organisch gedüngt wurden, sollte die Düngergabe auf die Hälfte reduziert werden.
Pflanztermin
Die Saatknollen sollten erst gepflanzt werden, wenn sich der Boden auf ca. 10 °C erwärmt hat. Dadurch ist ein zügiges Wachstum gewährleistet, das den Befall mit Krankheiten vermindert.
Pflanzweite
Reihenabstand: 65 cm, in der Reihe: 35 - 40 cm
Pflanztiefe: 3 - 5 cm
Pflanzgutbedarf/m²: 4 - 5 Knollen oder 25 - 30 kg/ar
Pflege Der Kartoffelbestand sollte durch 2 - 3 maliges Hacken unkrautfrei gehalten werden. Wurzeln dabei aber nicht beschädigen! Bei ca. 15 - 20 cm Krauthöhe ist ein Anhäufeln notwendig, um ein Ergrünen von Knollen zu verhindern. Dämme nicht zu spitz anlegen, damit eine gute Wasseraufnahme gewährleistet ist!
Krankheiten und Schädlinge Besonders in niederschlagsreichen Jahren tritt die gefürchtete Pilzkrankheit Kraut- und Knollenfäule auf. Durch entsprechendeSortenwahl und Vermeidung zu hoher Stickstoffgaben kann die Gefahr eines Befalls gemindert werden. Weitere wichtige Maßnahmen sind die sorgfältige Auslese des Pflanzgutes, die Beseitigung von faulen Knollen sowie das Vorkeimen des Pflanzgutes. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sollte im
Hausgarten möglichst unterbleiben. Auch der
Kartoffelkäfer gehört zu den regelmäßig auftretenden Schädlingen im Garten. Rechtzeitiges Ablesen und Vernichten der Larven verhindert Schäden in größerem Ausmaße! Um Kartoffelschädlingen und Pilzkrankheiten in Grenzen zu halten, ist es ratsam höchstens alle vier Jahre Kartoffeln auf dem gleichen Beet anzubauen!
Ernte Nur ausgereifte, schalenfeste Knollen ernten, dies ist in der Regel erst möglich, wenn das Kraut abgereift ist.
Lagerung Kühl und dunkel, bei etwa 5 °C lagern. Bewährt hat sich die Lagerung in Lattenkisten oder die Loselagerung auf Lattenrosten. Auf ausreichende Lüftung ist zu achten! Keinesfalls in Plastiktüten aufbewahren, da die Knollen so nicht mehr atmen können und Schwitzwasser zu Fäulnis führt. Faule Kartoffeln sollten laufend aus dem Stapel ausgelesen werden, um weitere Infektionen zu vermeiden. (LTZ)