(c) proplanta Das berichtete am Freitag der Vorstandsvorsitzende der Welthungerhilfe, Wolfgang Jaumann, in Peking. Er hatte das verarmte und isolierte Land eine Woche lang bereist. «Wir haben die schwerste Dürre seit 60 Jahren, haben die Menschen zu mir gesagt», sagte Jaumann.
Zahlreiche bepflanzte Felder würden mangels Bewässerungsanlagen von Kindern, Bauern und Soldaten mit der Hand gegossen. Viele Maispflanzen rollten aufgrund der Trockenheit ihre Blätter ein. «Man kann sehen, dass sie Probleme haben», sagte Wolfgang Jaumann. «Es hat einfach nicht genug geregnet.»
Der Chef der Welthungerhilfe bezeichnete die Lage noch nicht als alarmierend, sagte aber: «Wenn die nächste Ernte ausfällt, könnte es dramatisch werden.»
Vor eineinhalb Wochen hatten der für Nordkorea zuständige Landeskoordinator Jerome Sauvage in Peking berichtet, dass zwei Drittel der 24,1 Millionen Nordkoreaner nicht genügend zu essen hätten. Ebenfalls zwei Drittel der zwei Millionen Kinder unter fünf Jahren litten an chronischer Mangelernährung. Gleichzeitig leistet sich das totalitäre Regime Nordkoreas die viertgrößte Armee der Welt sowie ein kostspieliges Atomwaffen- und Raketenprogramm.
Die deutsche Welthungerhilfe arbeitet seit 15 Jahren in Nordkorea. Sie ist eine von sieben europäischen Hilfsorganisationen im Land und leitet Projekte wie Kartoffelanpflanzungen oder die Mechanisierung landwirtschaftlicher Betriebe. (dpa)
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