Davon geht die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion aus, in der sich diese unter anderem nach den Bundesreserven bei
Lebensmitteln erkundigt hatte.
Nach Angaben des Bundes hatten sich zum Stichtag 31. Dezember 2021 in der Bundesreserve (BuRe) insgesamt rund 705.000 t Getreide und in der zivilen Notfallreserve (ZNR) rund 126.000 t Reis und Hülsenfrüchte befunden. Die Vorräte seien in gutem Zustand und für den menschlichen Verzehr geeignet, heißt es in der Antwort.
Wie weiter daraus hervorgeht, ist die Menge der eingelagerten Waren in der BuRe und der ZNR in den vergangenen 15 Jahren überwiegend konstant geblieben, sieht man von kleineren Schwankungen im Rahmen der turnusmäßigen Wälzung der Bestände ab.
In ihrer Antwort auf eine weitere Kleine Anfrage der AfD-Fraktion zur autarken Ernährungssicherheit stellt der Bund allerdings fest, dass der Krieg in der Ukraine deutliche Folgen für die internationalen Agrarmärkte habe. Zurzeit bestünden zwar keine akuten Engpässe für die Versorgungssituation mit Lebensmitteln in Deutschland.
Allerdings würden die sehr deutlich gestiegenen Agrar- und
Energiepreise die weltweite Versorgungssituation mit Lebensmitteln hauptsächlich für importierende Länder mit einer geringen Kaufkraft belasten. Insbesondere die steigenden
Produktionskosten durch gestiegene Energiepreise sowie Knappheiten bei bestimmten Futter- und Düngemitteln stellten für die gesamte
Lebensmittelkette in Deutschland und speziell für landwirtschaftliche
Betriebe „eine sehr große Herausforderung dar“, betont die Bundesregierung.
Darüber hinaus habe der Angriff Russlands auf die Ukraine die verletzlichen Stellen des aktuellen landwirtschaftlichen Systems in Deutschland und Europa deutlich gemacht. Auch die Klimakrise und das
Artensterben als globale ökologische Krisen bestünden fort und gefährdeten die
Ertragsfähigkeit der Landwirtschaft. Um das zu ändern und künftige Ernten zu sichern, braucht es nach Auffassung des Bundes eine Veränderung zu möglichst geschlossenen Kreisläufen und zu nachhaltiger Produktion in der Landwirtschaft.