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09.10.2019 | 15:59 | Wurstskandal 

Umfang belasteter Fleischlieferung an Niedersachsen weiter unklar

Hannover - In welchem Umfang möglicherweise keimbelastete Wurstwaren der hessischen Firma Wilke nach Niedersachsen geliefert worden sind, ist für die Behörden weiterhin unklar.

Wurstskandal
(c) proplanta
Betroffen sei ganz Niedersachsen mit der gesamten Lebensmittelkette von Supermärkten über Kliniken, Kioske und Zwischenhändler, teilte das Landwirtschaftsministerium am Mittwoch in Hannover mit.

Mit Hochdruck würden sämtliche der womöglich mit Listerien-Keimen belasteten Wurstwaren aus dem Handel, der Gastronomie und dem Zwischenhandel geholt und beseitigt, betonte die Vizepräsidentin des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves), Barbara Woltmann. «Alle Waren von Wilke sollen zurückgeholt werden.» Dazu müssten mit hohem Aufwand anhand von Lieferlisten die Zwischenhändler und Endabnehmer ausfindig gemacht, die von Wilke beliefert worden sind. «Die Zusammenarbeit mit den Landkreisen läuft sehr gut», sagte sie.

Wie am Dienstag bekannt wurde, fanden Behörden in Niedersachsen bei drei Erkrankten einen Keimtyp, der genetisch eng mit den Listerien verwandt ist, die in den Waren der Firma Wilke nachgewiesen wurden.

Zwei von ihnen sind gestorben - einer von ihnen starb an einer anderen Erkrankung, bei der zweiten Person habe nicht ermittelt werden können, ob die Listeriose-Erkrankung die Todesursache war.

Keine Hinweise auf kontaminierte Wilke-Wurst in NRW

Im Skandal um den hessischen Fleischverarbeiter Wilke haben die nordrhein-westfälischen Behörden keine Hinweise, dass mit Listerien kontaminierte Wurst nach NRW gekommen ist. Es gebe auch keine Informationen, dass Menschen in NRW durch den Verzehr von Wilke-Wurstwaren an einer Listeriose erkrankt seien, sagte ein Sprecher des Verbraucherschutzministeriums am Mittwoch.

In einigen Produkten des Herstellers Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG aus dem hessischen Twistetal waren mehrfach Listerienkeime nachgewiesen worden. Die Waren der Firma werden mit zwei Todesfällen in Südhessen sowie 37 weiteren Krankheitsfällen wegen keimbelasteter Wurst in Verbindung gebracht.

In fast allen Kreisen in NRW gibt es Händler, die Produkte von Wilke bezogen haben - nach Schätzungen des Landesamts für Verbraucherschutz (LANUV) gab es allein in NRW weit über 100 Kunden. Konkretere Informationen dazu veröffentlichten die Behörden nicht. «Aufgrund der bestehenden öffentlichen Verunsicherung ist größtmögliche Transparenz anzustreben», sagte der Ministeriumssprecher. Dies bedürfe aber einer engen Abstimmung mit dem federführend zuständigen hessischen Verbraucherschutzministerium.

Weltweit gilt ein Rückruf für sämtliche Waren der Firma. Diese Produkte sind an der Veterinärkontrollnummer DE EV 203 EG auf jeder Packung zu identifizieren.
dpa/lni
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