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12.05.2022 | 04:53 | Fairer Handel 

Umsatz mit Fairtrade-Produkten erreicht Rekordniveau

Berlin - Der Umsatz fair gehandelter Produkte in Deutschland ist trotz der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr auf Rekordniveau gestiegen.

Fair gehandelte Produkte
Anders als im Jahr davor sind die Ausgaben für fair gehandelte Produkte 2021 wieder gestiegen. Fairtrade Deutschland erwartet auch angesichts von Inflation und Ukraine-Krieg keine Einbrüche. (c) proplanta
Rund 2,1 Milliarden Euro gaben die Verbraucher für Waren mit dem «Fairtrade»-Siegel aus, ein Plus von 9 Prozent, wie der Verein Fairtrade Deutschland am Mittwoch in Berlin bekanntgab.

In 2020 war der Umsatz erstmals seit 20 Jahren zurückgegangen. Der Fairtrade-Vorstandsvorsitzende Dieter Overath wertete die Entwicklung als «starkes Zeichen in schwierigen Zeiten».

Der Absatz von fair gehandeltem Kaffee ist dabei mit gut 24.000 Tonnen auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Der Marktanteil liege in Deutschland bei 5 Prozent, sagte Overath. Bei Kakao stieg der Absatz um 7 Prozent auf knapp 82.000 Tonnen, bei Bananen ist er dagegen um 3 Prozent auf gut 108.000 Tonnen gesunken. Overath kritisierte erhebliche Preiskämpfe beim Bananen-Angebot in Deutschland, die auch im Bio-Bereich zu beobachten seien.

Ein starkes Wachstum habe es gerade bei einem Produkt gegeben, bei dem viele nicht automatisch an Fairtrade denken, sagte Overath: Der Absatz von Rosen mit Fairtrade-Siegel hat um 25 Prozent auf rund 631 Millionen zugelegt. Mit 36 Prozent ist der Marktanteil so groß wie bei keinem anderen fair gehandelten Produkt.

Hinweise auf zu erwartende Umsatzeinbrüche in der nahen Zukunft gibt es laut Overath im 30. Jahr des Bestehens von Fairtrade Deutschland nicht. «Wir sind nicht in großer Sorge, dass wir unter die Preisräder kommen», sagte er mit Blick auf die steigende Inflation und die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine.

«Wir haben zum Glück eine Kundschaft, die aus Überzeugung kauft.» Erste Daten aus diesem Jahr deuteten bei Kaffee sogar auf ein zweistelliges Wachstum hin. Ausschließen ließen sich Umsatzrückgänge aber nicht: «Wenn insgesamt weniger Blumen gekauft werden, wird das auch auf Fairtrade Auswirkungen haben», sagte Overath.

Der faire Handel macht weiter nur einen geringen Anteil am gesamten Handelsumsatz in Deutschland aus, hat in den vergangenen Jahren aber insgesamt zugelegt. Eine genaue Zahl gab der Verein nicht bekannt.

Es gibt mehrere Siegel für Produkte, deren Anbieter Wert auf gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen legen. «Fairtrade» ist das mit Abstand am meisten verbreitete.
dpa
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