Jedoch müssten die Agrarmärkte mittel- und langfristig stärker stabilisiert werden, sagte Hafez Ghanem von der FAO-Abteilung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung am Dienstag in Rom. Dazu könnten die G20-Länder einen entscheidenden Anstoß geben, so Ghanem in einem von der
FAO verbreiteten Interview.
Die UN-Organisation hatte vor einer Woche darauf aufmerksam gemacht, dass Lebensmittel derzeit weltweit so teuer sind wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die Preise liegen aber noch um 38 Prozent unter der Rekordmarke von 2008. Die derzeitigen Turbulenzen seien nicht durch Spekulationen auf den Agrarmärkten erzeugt worden, sondern von der Dürre in Russland, hielt Ghanem fest. Dennoch sollte das Regelwerk für die Agrarmärkte noch strenger gefasst werden, um Spekulationen einen Riegel vorzuschieben und Transparenz zu fördern.
«Was aber das Verhältnis von Angebot und Nachfrage angeht, so gibt es alles in allem keinen Grund zur Sorge», erläuterte Ghanem. Das könne sich jedoch ändern, wenn es zu einer weiteren Versorgungskrise komme, ausgelöst etwa durch Wetterkatastrophen oder auch durch Entscheidungen von Regierungen, die die Märkte beunruhigten. (dpa)