Zusammen mit unterschiedlichen Bildungsstandards stellten diese Felder eine Bedrohung dar, heißt es in einem am Montag in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota veröffentlichten Bericht des UNDP. Bei falschen Maßnahmen drohe eine seit der Industrialisierung nicht gesehene «neue große Kluft».
So wachse der Zugang zu schnellem Internet in hoch entwickelten Ländern 15 Mal schneller als in schlechter entwickelten Staaten. Auch der Anteil von Menschen mit hohen Schulabschlüssen steige dort mehr als sechs Mal schneller an. «Was früher nur Extras waren, wie der Besuch einer Universität oder der Zugang zu Breitband-Internet, wird immer wichtiger, um Erfolg zu haben», sagte der verantwortliche UNDP-Mitarbeiter Pedro Conceição. Wer diese Voraussetzungen heute nicht habe, könne künftig leicht vom Fortschritt abgehängt werden.
Auch im Kampf gegen den
Klimawandel sei Politik mit Weitsicht geboten. So bestehe bei einer CO2-Steuer zum Beispiel die Gefahr, dass vor allem Personen mit geringerem Einkommen belastet würden, während die Wohlhabenden höhere Kosten leichter wegstecken könnten.
Die Schweizer UN-Diplomatin Mirjana Spoljaric Egger sagte, auch in Osteuropa drohten Unruhen wegen der gewachsenen sozialen Ungleichheit. Mit Blick auf die anhaltenden Proteste in Chile sagte sie: «Die Probleme sind sehr ähnlich. Die Europäer können sich nicht in Sicherheit wiegen, dass hier nicht Ähnliches passieren kann.»
Seit Wochen gehen in Chile immer wieder Tausende Menschen gegen die Regierung auf die Straße. Die Demonstranten fordern einen besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine Abkehr vom neoliberalen Wirtschaftssystem.