(c) proplanta Das haben Ermittlungen der Generaldirektion für Wettbewerb, Verbraucherfragen und Nahrungsmittelkontrolle (DGCCRF) ergeben. Wie die Behörde vergangene Woche mitteilte, wurden in den vergangenen drei Jahren rund 15.000 t Kiwis aus Italien mit falschen Herkunftsangaben abgesetzt; das entspreche etwa 12 % der Verkäufe aus französischer Produktion. Die verantwortlichen Unternehmen hätten dadurch Mehreinnahmen in Höhe von gut 6 Mio. Euro erzielt.
Auf die Spur kamen die Ermittler den Betrügern zunächst durch Daten vom Zoll. Den Behörden zufolge fiel ein italienisches Unternehmen dadurch auf, dass es mehr als 3.000 t französische Kiwis vermarktet, allerdings nur etwa 100 t eingekauft hatte. Zur Vertuschung seien unter anderem Zertifikate gefälscht worden.
Darüber hinaus wurde laut DGCCRF beobachtet, wie zum Ende der Saison überraschend hohe Mengen auf den Markt gelangten und Preisanstiege verhinderten. In diesen Chargen seien dann wiederholt die Wirkstoffe Fenhexamid und Fludioxonil nachgewiesen worden, die aber in Frankreich nicht bei Kiwis eingesetzt werden dürften. Anhand dieser Hinweise seien bei der Rückverfolgung schließlich sechs französische und ein italienisches Unternehmen identifiziert worden, die an dem Betrug beteiligt gewesen seien.
Der italienische Erzeugerverband verurteilte den Betrug, war aber mit den Aussagen der DGCCRF bezüglich der Pflanzenschutzmittel nicht einverstanden. Man habe ernsthafte Zweifel daran, dass wichtige Pflanzenschutzmittel in Italien, nicht aber in Frankreich zugelassen seien. Wesentliche Unterschiede seien angesichts des europäischen Rechts wenig glaubhaft.
Kiwis werden in Frankreich nach Medienberichten von etwa 1.200 Betrieben angebaut. Laut französischem Branchenverband werden pro Jahr im Schnitt 45.000 t geerntet; in Italien seien es 400.000 t.
Nach Angaben der DGCCRF ist Frankreich der weltweit fünftgrößte Produzent von Kiwis und der drittgrößte in Europa. Der Produktionsschwerpunkt liegt im Südwesten des Landes; primär wird der heimische Markt beliefert. Die Früchte der heimischen Erzeuger erzielen der Behörde zufolge pro Kilogramm rund 30 Cent mehr als importierte Ware.
|
|